(ots) - RWE-Anteile am Koblenzer Energieunternehmen 
werden von kommunalem Konsortium übernommen: Stadt Koblenz, 
Stadtwerke Koblenz, EVM und Thüga
   Die Koblenzer Elektrizitätswerk und Verkehrs-Aktiengesellschaft 
(KEVAG) wird ab 1. Januar 2013 nur noch kommunale Anteilseigner 
haben: Die Stadt Koblenz, die Stadtwerke Koblenz GmbH (SWK), die 
Energieversorgung Mittelrhein GmbH (EVM) sowie die Thüga 
Aktiengesellschaft (Thüga) kaufen der RWE AG ihre 57,5 Prozent am 
Koblenzer Energieunternehmen ab. Das hat das Käuferkonsortium heute 
(21.12.) bekannt gegeben. Als letztes zuständiges Gremium hat der 
Koblenzer Stadtrat am Mittwochabend dem Erwerb zugestimmt; gestern 
wurden die Mitarbeiter informiert.
   Die Stadt Koblenz und die SWK halten bereits 40 Prozent an der 
KEVAG; 2,5 Prozent sind in den Händen der 
Wirtschaftsförderungsgesellschaft Mittelrhein GmbH und des 
Westerwaldkreises. "Wir haben eine historische Chance genutzt", 
freute sich Oberbürgermeister Professor Dr. Joachim Hofmann-Göttig. 
"Durch die Mehrheit an der KEVAG ist unser Einfluss auf die 
Ausrichtung der Energieversorgung, des Nahverkehrs und der 
Telekommunikation in der Region deutlich gewachsen. Wir können 
dadurch die regionale Wertschöpfung intensivieren und kommunales 
Vermögen langfristig im Energiemarkt entwickeln." Starke Partner mit 
gleichen Zielen sind die beiden anderen Käufer: die EVM als größter 
regionaler Energiedienstleister im nördlichen Rheinland-Pfalz und die
Thüga, die mit rund 100 Stadtwerkebeteiligungen das größte Netzwerk 
kommunaler Energie- und Wasserdienstleister in Deutschland ist. Der 
Vorstandsvorsitzende Ewald Woste sagte zum gelungenem 
Erwerbsabschluss: "Wir sind dankbar für das in uns gesetzte 
Vertrauen, als Minderheitspartner die gemeinsamen Gesellschaften 
weiterzuentwickeln. Wir sind sicher, dass die Zusammenarbeit mit den 
100 kommunalen Unternehmen der Thüga-Gruppe für alle Beteiligten von 
Vorteil ist."
   Über ein Jahr hat das Konsortium den Anteilserwerb vor der 
Entscheidung intensiv auf die Wirtschaftlichkeit geprüft, bis eine 
Einigung auf einen Kaufpreis von 221,5 Millionen Euro erreicht werden
konnte. "Die Zusammenarbeit im Konsortium und mit der RWE AG war 
partnerschaftlich und konstruktiv", informierte Josef Rönz, 
Geschäftsführer der EVM, der deutlich machte, dass EVM und KEVAG die 
Chancen dieser Ausgangssituation nutzen werden. "In dieser einmaligen
Situation können wir gemeinsam, schlagkräftig und breit aufgestellt 
die Energieversorgung in der Region voranbringen. Unter einem 
kommunalen Dach erreichen wir mehr - nicht nur für das 
Wirtschaftswachstum und die Arbeitsplätze in der Region, sondern auch
für unsere Kunden, die vom zentral zusammengeführten Know-how und 
damit noch breiterem Leistungsangebot profitieren."
   Hintergrundinformation
   21. Dezember 2012
   Kommunales Konsortium kauft KEVAG-Anteile Hintergründe und 
Ausblicke
   Warum hat sich das Konsortium für den Kauf engagiert? Die Stadt 
Koblenz und die SWK sind bereits an der EVM und der KEVAG - den 
beiden Koblenzer Energieversorgungsunternehmen - beteiligt. Bisher 
hatten sie jedoch nur an der EVM die Mehrheit von 54,54 Prozent. Die 
Verkaufsabsicht der RWE AG hat der Stadt Koblenz die Möglichkeit 
geboten, gemeinsam mit der EVM und der Thüga, auch die Mehrheit an 
der KEVAG zu erwerben. "Wir freuen uns, dass wir mit den beiden zu 
hundert Prozent kommunalen Unternehmen ein kompetentes und 
finanzstarkes Konsortium bilden konnten, um den Erwerb zu 
realisieren", so Professor Dr. Joachim Hofmann-Göttig. Das sei eine 
historische Chance, die Struktur der Energieversorgungslandschaft in 
Koblenz und der Region aktiv zu gestalten. Die kommunale Mehrheit an 
beiden Unternehmen soll dazu beitragen, langfristig Standorte und 
Arbeitsplätze bei den beiden Energieversorgungsunternehmen zu 
sichern, Wachstumspotenziale systematisch zu erschließen und somit 
die regionale Wertschöpfung zu erhöhen.
   Welche Potenziale ergeben sich aus dem Anteilserwerb und wie 
können diese genutzt werden? Die neuen Anteilseigner der KEVAG planen
als nächsten Schritt Optionen der Zukunftsgestaltung und -sicherung 
zu prüfen. Dabei wollen sie im kommenden Jahr verschiedene 
Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen EVM und KEVAG erarbeiten. 
"Dazu nehmen wir uns bewusst das gesamte Jahr 2013 Zeit", informierte
Josef Rönz. Die Unternehmen sollen gemeinsam wachsen, die 
Arbeitsplätze sichern und beide unter einem kommunalen Dach agieren. 
Durch einen Zusammenschluss wird ein schlagkräftiges, breit 
aufgestelltes Energieversorgungsunternehmen entstehen, das den 
aktuellen und künftigen Anforderungen des Energiemarktes gewachsen 
sein wird. Dieses neue Unternehmen soll der kompetente Partner zur 
Umsetzung der Energiewende und zur Versorgung der Region werden. "Bei
der EVM engagieren wir uns schon immer für die Lebensqualität in den 
Kommunen der Region. Dieser Kauf ist ein klares Signal für unsere 
kommunale unternehmerische Ausrichtung", sagte Josef Rönz. Region, 
Mitarbeiter, Kunden sowie EVM und KEVAG selbst werden von einer engen
Zusammenarbeit profitieren; davon sind Professor Dr. Joachim 
Hofmann-Göttig, Josef Rönz und Ewald Woste überzeugt. Auch die 
Landräte von Mayen-Koblenz Dr. Alexander Saftig und des 
Westerwaldkreises Achim Schwickert sehen den Anteilserwerb positiv: 
Sie erwarten, dass durch die künftig ausschließlich kommunalen 
Anteilseigner ein noch größerer und zuverlässiger Partner für die 
Region bereitsteht, der der Energiewende und der wirtschaftlichen 
Entwicklung dienen wird.
   Ändert sich etwas ab 2013? Im Jahr 2013 arbeiten die EVM und die 
KEVAG weiter wie bisher: Die bestehenden Produktpaletten beider 
Unternehmen bleiben unverändert, alle bisherigen Kundenleistungen - 
von der zuverlässigen Versorgung mit Energie bis zu den 
Dienstleistungsangeboten - bleiben erhalten. Auch für die Mitarbeiter
wird sich nichts ändern. Die Konsorten stimmen überein, dass die 
Kooperationsüberlegungen nicht Anlass für betriebsbedingte 
Kündigungen sein werden. Über alle relevanten weiteren Schritte und 
Ergebnisse des Prozesses im Jahr 2013 werden die Unternehmen 
fortlaufend und transparent informieren.
   Die EVM
   Die EVM ist der größte regionale Energieversorger im nördlichen 
Rheinland-Pfalz. Sie versorgt über 146.000 Kunden mit Erdgas, 
Ökostrom und Wärme sowie rund 185.000 Einwohner mit Trinkwasser. 
Faire Preise sowie ein umfassender und persönlicher Service stehen 
dabei im Mittelpunkt. Die EVM, die bereits auf eine über 80-jährige 
Geschichte zurückblickt, engagiert sich konsequent für die 
Energiewende in der Region. Dazu zählen das Angebot von Ökoprodukten 
und der Ausbau der Erzeugungskapazität aus erneuerbaren Energien im 
Bereich Bio-Erdgas und Windkraft. Zudem setzt sich die EVM für die 
effiziente Nutzung und Einsparung von Energie ein. Durch ihre 
Aktivitäten werden jährlich 113.000 Tonnen Kohlendioxid eingespart. 
Die EVM betreibt das Stromnetz in Cochem und gemeinsam mit ihrer 
Unternehmenstochter Gasversorgung Westerwald GmbH Erdgasnetze in 255 
Kommunen. Die EVM ist zudem Betriebsführer dreier Wasserwerke und 
eines Abwasserwerks. Rund 400 Mitarbeiter sind für das Unternehmen 
tätig. Die Wirkung, die das Unternehmen für den Arbeitsmarkt hat, 
geht über die eigenen Beschäftigten hinaus: jeder EVM-Arbeitsplatz 
ermöglicht etwa 1,9 weitere Arbeitsplätze in der Region. Zudem 
unterstützt die EVM gemeinnützige Projekte aus den Bereichen Sport, 
Kultur und Soziales.
   Kennzahlen 2011
Mitarbeiter410 Umsatz306,9 Mio. Euro Erdgasabsatz7,077 Mrd. kWh 
Stromabsatz130, 44  Mio. kWh
   Die KEVAG
   KEVAG versorgt in der Region Koblenz und Westerwald sowie in 
Hessen über 200.000 Kunden mit Strom, Erdgas und energienahen 
Dienstleistungen. Faire Preise sowie ein umfassender und persönlicher
Service stehen dabei im Mittelpunkt. KEVAG engagiert sich konsequent 
für den Ausbau erneuerbarer Energieerzeugung und die Erhöhung der 
Energieeffizienz, um die Energiewende in der Region voranzutreiben. 
KEVAG betreibt durch die KVNetz die Stromnetze in 217 Kommunen. Zudem
ist KEVAG seit 2004 Windkraftanlagenbetreiber sowie durch den Betrieb
von Fotovoltaikanlagen und zwei Wasserkraftanlagen in der 
Verantwortung für ökologische Energieerzeugung. Mit heute über 600 
Mitarbeitern besteht KEVAG seit 1886 als Nahverkehrs- und seit 1898 
als Energieversorgungsunternehmen und hat seitdem ihr 
Versorgungsgebiet auch auf überregionaler Ebene ausgeweitet. KEVAG 
ist zusammen mit dem Tochterunternehmen KEVAG Verkehrs-Service GmbH 
Träger des Öffentlichen Nahverkehrs im Stadtgebiet Koblenz. KEVAG 
setzt sich als regional verwurzeltes Unternehmen sowohl als 
zuverlässiger Ansprechpartner für seine Kunden als auch als 
Unterstützer für regionale Vereine, Veranstaltungen und Institutionen
ein.
   Kennzahlen 2011
   Mitarbeiter   707
   Umsatz        465,2 Mio. Euro
   Erdgasabsatz  135 Mio. kWh
   Stromabsatz   2,743 Mrd. kWh
   Die Thüga:
   450 Städte und Gemeinden haben aus Verantwortung für den 
Lebensraum von rund acht Millionen Menschen ihre 100 kommunalen 
Energie- und Wasserversorgungsunternehmen in die Thüga-Gruppe 
eingebunden. Ziel ist, durch Zusammenarbeit Mehrwert für den 
einzelnen Lebensraum zu schaffen und kommunale Werte nachhaltig zu 
sichern. Insgesamt arbeiten 18.200 Mitarbeiter in der Thüga-Gruppe. 
Diese versorgen knapp 3,6 Millionen Kunden mit Strom, gut 2,1 
Millionen Kunden mit Erdgas und 1 Million Kunden mit Trinkwasser. Der
Umsatz des Thüga-Netzwerks lag 2011 bei 21,3 Milliarden Euro. Die 
Thüga-Gruppe ist deutschlandweit das größte kommunale Netzwerk 
lokaler und regionaler Energieversorger. In der Thüga-Gruppe sind die
Rollen klar verteilt: Die 100 Partner sorgen für die aktive 
Marktbearbeitung mit ihren lokalen und regionalen Marken. Thüga - 
Kapitalpartner der Städte und Gemeinden und in dieser Funktion 
Minderheitsgesellschafter bei den Partnerunternehmen - ist als Kern 
der Gruppe mit der unternehmerischen Entwicklung beauftragt: 
Gewinnung neuer Partner, Wertsicherung und -entwicklung des einzelnen
Unternehmens, Koordination und Moderation von Projekten sowie 
Steuerung der Zusammenarbeit in der Gruppe.
Pressekontakt:
Ansprechpartner für die Presse:
Energieversorgung Mittelrhein GmbH:
Christian Schröder I Unternehmenssprecher
Telefon: 0261 402-298 I E-Mail: Christian.Schroeder(at)evm.de
Katharina Gardyan I Pressesprecherin
Telefon: 0261 402-440 I E-Mail: Katharina.Gardyan(at)evm.de
Stadt Koblenz/Stadtwerke Koblenz GmbH:
Perry Metten-Golly I Leiter des Büros des Oberbürgermeisters der 
Stadt Koblenz
Telefon 0261/ 129-1302 I E-Mail: perry.golly(at)stadt.koblenz.de
Thüga Aktiengesellschaft:
Christoph Kahlen | Leiter Unternehmenskommunikation
Telefon 089 38197-1215 | E-Mail: christoph.kahlen(at)thuega.de