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   Da Rotaviren sowohl über Schmier- als auch über Tröpfcheninfektion
übertragen werden, gibt es für Kleinkinder und Babys viele 
Infektionsquellen, sowohl in Betreuungsgruppen als auch zu Hause. Vor
allem im Alter unter zwei Jahren kann eine Brechdurchfall-Erkrankung 
schwere Folgen haben: es besteht Gefahr, dass es zur Austrocknung des
Körpers kommt. Eine stationäre Behandlung im Krankenhaus ist keine 
Seltenheit. Dabei unterstützt eine unkomplizierte Schluckimpfung beim
Schutz vor den Folgen einer Rotavirus-Infektion.
   Rotaviren - widerstandsfähig und hochinfektiös
   Das Rotavirus ist der häufigste Erreger von Brechdurchfällen bei 
Säuglingen und Kleinkindern im Alter von bis zu zwei Jahren. Viren, 
die mit dem Stuhl (fäkal) ausgeschieden werden, gelangen über die 
Hände oder gemeinsam genutztes Spielzeug in den Mund (oral). Durch 
ihre extreme Widerstandsfähigkeit können Rotaviren lange auf 
Oberflächen überleben und bleiben dabei hochinfektiös. Auch 
Hygienemaßnahmen und die meisten Desinfektionsmittel können dem Virus
nichts anhaben.
   Infektionsquellen - wie sich die Viren schnell verbreiten
   Durch die umweltstabilen Eigenschaften von Rotaviren und eine 
einfache Virusübertragung ergeben sich viele Möglichkeiten für 
potentielle Infektionsquellen, beispielsweise dort, wo viele Kinder 
zusammenkommen: in Kindergärten/-tagesstätten und Schulen, bei 
Tagesmüttern oder in Krabbelgruppen. Eine direkte Kind-zu-Kind 
Übertragung beim Spielen ist besonders häufig. Aber auch zu Hause 
kann man sich anstecken: Nach dem Toilettengang oder nach dem 
Windel-Wechsel gelangen die Erreger auf unbelebte Oberflächen. 
Türklinken, Schränke oder Wickeltische können also zu 
Infektionsherden werden, so dass sich auch Erwachsene und Geschwister
anstecken können. Immer wieder kommt es zur Schließung von 
Kindergärten und Kindertagesstätten aufgrund von 
Rotavirus-Ausbrüchen. Einzelne Kindertagesstätten verlangen bereits 
eine Impfung, um solchen Ausbrüchen vorzubeugen. Da vor allem die 
unter 2-Jährigen durch das hohe Austrocknungsrisiko am stärksten von 
der Rotavirus-Infektion bedroht sind, müssen gerade sie früh 
geschützt werden.
   Eine Rotavirus-Infektion kann für kleine Kinder gefährlich sein
   Unabhängig von seinen Lebensumständen erkrankt statistisch gesehen
jedes Kind bis zu seinem fünften Lebensjahr mindestens einmal an 
einer Rotavirus-Infektion. Das Virus verursacht in der heftigsten 
Phase der Infektion bis zu 20 Brech-Durchfall-Attacken am Tag. Das 
bedeutet gerade für Säuglinge und Kleinkinder ein hohes Risiko für 
Austrocknung, der sogenannten Dehydrierung. Deswegen müssen pro Jahr 
etwa 20.000 Säuglinge und Kleinkinder in Deutschland sogar stationär 
im Krankenhaus mit Infusionstherapie behandelt werden.* Dazu meint 
Dr. med. Hubert Radinger, niedergelassener Kinder- und Jugendarzt aus
Bonn: "Es gibt immer wieder Kinder, die wegen der Gefahr einer 
lebensbedrohlichen Austrocknung  notfallmäßig im Krankenhaus versorgt
werden müssen. Das ist nicht nur für die kleinen Patienten 
dramatisch, sondern stellt eine extreme Belastung für die ganze 
Familie dar - häufig verbunden mit hohem Betreuungsaufwand und 
Arbeitsausfällen."
   Frühestmöglicher Schutz für die Kleinsten tut Not
   Um gerade den Kleinsten die möglichen Konsequenzen einer 
Rotavirus-Infektion zu ersparen, gibt es eine unkomplizierte 
Schluckimpfung, die so früh wie möglich abgeschlossen sein sollte. 
Zwischen der 6. und 24. bzw. 32. Lebenswoche werden, je nach 
Impfstoff, zwei oder drei Impfdosen im Abstand von mindestens vier 
Wochen gegeben. Im Idealfall kann die Impfserie gegen Rotaviren also 
schon im Alter von zehn Wochen abgeschlossen sein. Die Schluckimpfung
kann problemlos mit der ohnehin üblichen 6-fach- sowie der 
Pneumokokken- Impfung für Kinder in diesem Alter kombiniert werden.
   Behörden empfehlen die Impfung
   In einigen Bundesländern in Deutschland wird die 
Rotavirus-Schluckimpfung für Säuglinge und Kleinkinder bereits von 
den zuständigen Landes-Gesundheitsämtern empfohlen: so zum Beispiel 
in Schleswig-Holstein, Mecklenburg Vorpommern, Brandenburg, Sachsen 
und Thüringen. Dadurch sind in diesen Ländern die Infektionszahlen 
und die Krankenhaus-Aufenthalte aufgrund von Rotavirus-Erkrankungen 
deutlich gesunken im Vergleich zur Zeit vor Einführung der Impfung. 
Auch von der Weltgesundheitsorganisation WHO und im europäischen 
Ausland, wie zum Beispiel in Österreich, wird die Impfung offiziell 
empfohlen. Dieser Empfehlung schließen sich in Deutschland auch die 
Impfkommission der DAKJ (Deutsche Akademie für Kinder- und 
Jugendmedizin) sowie die Stiftung Warentest an. Zahlreiche 
Krankenkassen übernehmen freiwillig die Kosten für eine 
Schluckimpfung gegen Rotaviren, eine entsprechende Liste ist unter 
www.gesundes-kind.de zu finden.
   *Forster J, Guarino A et al. Hospital-based surveillance to 
estimate the burden of rotavirus gastroenteritis among European 
children aged <5 years. ESPID. Porto, Portugal, 2007
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