(ots) - Großstädte haben online die Nase vorn, 
vereinzelt auch gute Angebote in mittelgroßen Städten - 200 Kommunen 
deutschlandweit untersucht
   Großstädte bieten ihren Bürgern umfangreicheren Onlineservice als 
kleinere Kommunen. Doch auch in vielen Metropolen ist das 
Internetangebot der Verwaltungen noch deutlich ausbaufähig. Zu diesem
Ergebnis kommt eine aktuelle Studie von McKinsey & Company mit dem 
Titel "Die kommunale E-Government-Landschaft in Deutschland". Berlin,
Hamburg, Nürnberg, Bonn und Düsseldorf sind nach Analyse der Berater 
die Vorreiter beim Thema E-Government. "Sie bieten ihren Bürgern das 
beste Angebot, verschiedene Amtsgeschäfte am heimischen Computer zu 
erledigen", sagt Katrin Suder, Leiterin der Public Services Practice 
bei McKinsey. Großstädte wie München, Köln, Frankfurt oder Stuttgart 
schneiden hingegen in der Bewertung ihrer Onlineangebote deutlich 
schwächer ab. Weitere Großstädte wie Bremen, Duisburg, Magdeburg, 
Bochum oder Potsdam landen im E-Government-Ranking noch weiter 
hinten. Insgesamt untersuchte McKinsey das Onlineangebot von 200 
Städten und Kommunen in Deutschland.
   Von den 40 untersuchten Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern 
schnitten 5 als "Vorreiter" ab, 21 landeten im "Mittelfeld". Als 
"Nachzügler" wurden 14 große Kommunen bewertet. Unter den 60 Städten 
mit 20.000 bis 100.000 Einwohnern schnitten Gladbeck, Gummersbach und
Aichach als "Vorreiter" ab. 18 Städte waren im "Mittelfeld", in 39 
Fällen ließ sich das Angebot nur mit "Nachzügler" umschreiben. Bei 
den untersuchten 100 kleineren Kommunen mit weniger als 20.000 
Einwohnern fielen das bayerische Ergolding und Oberweser in 
Nordhessen als "Vorreiter" auf, die restlichen Kommunen wurden als 
"Mittelfeld" (14) oder "Nachzügler" (84) bewertet.
   "Vor zwei Jahren beschloss der IT-Planungsrat von Bund und Ländern
erstmals eine E-Government-Strategie für Deutschland", erklärt 
Sebastian Muschter, Leiter IT der Public Services Practice bei 
McKinsey. "Kommunen nehmen wegen der Bürgernähe eine Schlüsselrolle 
bei der Verbreitung von Onlineangeboten ein. Doch auch heute noch 
werden hierzulande immer noch zu viele  Zweifel geäußert, ob die 
Bürger diese Angebote wirklich wünschen und nutzen möchten."
   Für die McKinsey-Berater zeigt die Studie klar, dass eine rein 
dezentrale Herangehensweise an das Thema nicht die 
bürgerfreundlichste Alternative ist. "E-Government-Lösungen müssen 
umfassend angegangen werden, bundesweit oder zumindest auf 
Landesebene einheitlich und gemeinsam", lautet das Fazit von Katrin 
Suder. Es sollte sehr viel stärker über eine interkommunale 
Zusammenarbeit nachgedacht werden, die den Kommunen 
Standardkomponenten bereitstellt.
   Sebastian Muschter: "Attraktivität und Akzeptanz der 
Onlineangebote müssen für alle Nutzer gesteigert werden - Anreize 
sowie gezielte Kommunikation und Information sind die Stichwörter der
Stunde." Es lohne sich für jede Kommune, ihre Website so 
nutzerfreundlich und optisch ansprechend wie möglich aufzubauen - und
nicht zuletzt intuitiv in der Nutzung. Dabei müsse das Rad nicht 
immer wieder neu erfunden werden. "Es spricht überhaupt nichts 
dagegen, gute und erfolgreiche Formate von anderen Kommunen oder der 
Privatwirtschaft zu übernehmen."
   Im Vergleich der Bundesländer ohne die Stadtstaaten schneidet das 
Saarland am besten ab. In den dort untersuchten Kommunen können 
durchschnittlich bereits zwei bis drei Dienstleistungen weitgehend 
online abgewickelt werden. Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg 
folgen mit ein bis zwei Onlineangeboten auf den Plätzen zwei und 
drei. Schlusslicht ist Mecklenburg-Vorpommern: Kaum eine der dort 
untersuchten Kommunen bot überhaupt mehr als reine 
Informationsbereitstellung an. Thüringen, Sachsen-Anhalt und 
Brandenburg haben ebenfalls starken Nachholbedarf.
   Für die Studie testete McKinsey die Onlineverfügbarkeit von acht 
Verwaltungsdienstleistungen für Bürger und Unternehmen: Anmeldung 
eines Wohnsitzes, Gewerbes oder der Hundesteuer, Beantragung einer 
Geburtsurkunde oder Baugenehmigung, virtuelles Fundbüro, Beschwerde- 
und Terminservice. Kommunen mit mehr als vier dieser Services im 
Angebot gelten als "Vorreiter", mit zwei oder drei Services als 
"Mittelfeld" und mit einem oder gar keinem Onlineservice dieser Art 
als "Nachzügler".
   Die Ergebnisse im Detail:
   Kommunen über 100.000 Einwohner
   Vorreiter:
   Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Nürnberg und Bonn
   Mittelfeld:
   München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart, Dortmund, Essen, 
Dresden, Leipzig, Hannover, Bielefeld, Mannheim, Karlsruhe, Kiel, 
Erfurt, Mainz, Kassel, Saarbrücken, Bremerhaven, Reutlingen, 
Hildesheim, Cottbus
   Nachzügler:
   Bremen, Duisburg, Bochum, Wuppertal, Halle an der Saale, 
Magdeburg, Lübeck, Rostock, Ludwigshafen, Potsdam, Darmstadt, 
Regensburg, Wolfsburg, Jena
   Kommunen mit 20.000 bis 100.000 Einwohnern
   Vorreiter:
   Gladbeck, Gummersbach, Aichach
   Kommunen mit weniger als 20.000 Einwohnern
   Vorreiter:
   Ergolding, Oberweser
   Weitere Ergebnisse und einen Überblick der untersuchten Kommunen 
nach Bundesländern finden Sie unter www.mckinsey.de
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