(ots) - Das Land Rheinland-Pfalz und die Nürburgring GmbH 
haben unter Verstoß gegen das europäische Beihilferecht 
motorsportfremde Wirtschaftsaktivitäten am Nürburgring aufgebaut. Das
komplexe Geflecht aus Darlehen, Bürgschaften und dem Pachtvertrag mit
den nur auf Gewinnmaximierung ausgerichteten privaten Betreibern 
wurde von der EU-Kommission über ein Jahr intensiv geprüft und mit 
dem Land Rheinland-Pfalz diskutiert. Nachdem bereits am 21. März 2012
als Ergebnis der Untersuchung nicht gemeldete Beihilfen im Umfang von
524 Mio. Euro zu Buche standen, ist es nicht überraschend, dass 
Brüssel ohne Trennung der Sportstätte des Nürburgrings von dem 
Vergnügungspark keine weiteren Gelder genehmigt. Die 
rheinland-pfälzische Politik hat riesige Fehler gemacht, die jetzt 
mit Hilfe des Insolvenzverwalters und der EU-Kommission ausgeräumt 
werden müssen.
   Der Verein "Ja zum Nürburgring" hat das Beihilfeverfahren bei der 
EU-Kommission angestoßen, um die fundamentalen Fehlentwicklungen zu 
stoppen. "Uns war klar, dass die Rennstrecke nicht der Goldesel für 
die sportfremden Wirtschaftsaktivitäten sein konnte", sagt der 
Vorsitzende Otto Flimm. Nach Auffassung des Vereins hat nicht die 
EU-Kommission die Insolvenz verschuldet, sondern die über viele Jahre
an den Tag gelegte Ignoranz des Landes Rheinland-Pfalz und der 
Nürburgring GmbH gegenüber den Regeln des Marktes und des Rechts. 
Daher fordert der Verein die Politik auf, ihre Fehler einzugestehen 
und sich klar dazu zu bekennen, dass nur mit einer schuldenfreien 
Gesellschaft in öffentlicher Hand die Rennstrecke ihre seit 1927 
zugedachte Rolle als Heimstätte des Sports und 
Infrastruktureinrichtung für die Region erfüllen kann.
   Die Insolvenz der Nürburgring GmbH bietet die Chance für einen 
Neuanfang. Auch der Insolvenzverwalter darf das Allgemeininteresse 
nicht aus den Augen verlieren. Der Verein "Ja zum Nürburgring" wird 
sich daher auch in der neuen Situation für die Sportstätte stark 
machen. Die Region und der Motorsport, insbesondere der Breitensport,
am Nürburgring müssen vor größerem Schaden bewahrt werden. Dazu hat 
der Verein bereits am 22. Juni 2012 in einer Resolution Eckpunkte für
einen Neustart am Nürburgring niedergelegt. Diese behalten auch in 
der Insolvenz Gültigkeit. Der Verein wird die Anliegen des 
Motorsports und der Region gegenüber dem Insolvenzverwalter eindeutig
zum Ausdruck bringen und alles daran setzen, diese im 
Gläubigerausschuss zu vertreten. Otto Flimm: "Die Sportstätte des 
Nürburgrings hat eine Zukunft: Dazu muss die Kirmes weg und die 
Rennstrecke wieder im Fokus stehen."
   Über den Verein "Ja zum Nürburgring"
   Der gemeinnützige Verein "Ja zum Nürburgring" engagiert sich seit 
vielen Jahren für den Erhalt und die Pflege der Rennstrecken des 
Nürburgrings. Er hat nicht nur zum Neubau der Grand-Prix-Strecke 
einen Zuschuss in Höhe von 6 Mio. DM geleistet, sondern weitere rund 
1,6 Mio. Euro zur Durchführung von Sicherheitsmaßnahmen an der 
Nordschleife des Nürburgrings beigesteuert. Wegen der 
Fehlentwicklungen am Nürburgring hat der Verein im vergangenen Jahr 
die Nürburgring GmbH auf Rückzahlung der rund 1,6 Mio. Euro verklagt 
und Vergabe- und Beihilfebeschwerden bei der Europäischen Kommission 
eingereicht.
   Weitere Informationen zum Verein "Ja zum Nürburgring" e.V. unter 
www.ja-zum-nuerburgring.de.
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