(ots) - Die Rettungsschwimmer der Deutschen
Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) haben im vergangenen Jahr 457 
Menschen oft in letzter Minute vor dem Ertrinken bewahrt. Bei 13 
Einsätzen mussten sie sogar ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen, um 
ein anderes zu erhalten. Die DLRG-Jahresbilanz 2011 weist 7373 
vorbeugende Hilfeleistungen für Segler, Surfer und andere 
Wassersportler aus, die an Küsten und Binnengewässern in Not 
gerieten. Über 40.000 Mal leisteten sie Erste Hilfe am und im Wasser.
Diese Zahlen gab DLRG-Präsident Dr. Klaus Wilkens heute in Hamburg 
bekannt. 
   Er kritisierte die fortschreitenden Bäderschließungen der 
Kommunen. "In einem Jahrzehnt sind nahezu 1.100 Bäder auf der Strecke
geblieben. Allein in den vergangenen vier Jahren wurden 208 Bäder 
geschlossen und 319 weitere sind von der Schließung bedroht. Wer von 
Bildung redet, muss auch Schwimmausbildung meinen. Der darf keine 
Bäder schließen". Die Folgen: Vielerorts gäbe es lange Wartezeiten 
auf einen Schwimmkurs und mehr als 20% der Grundschulen hätten keinen
Zugang mehr zu einem Schwimmbad. "Eine repräsentative Studie belegt, 
dass die Hälfte der Grundschüler am Ende der vierten Klasse keine 
sicheren Schwimmer sind. Das ist ein katastrophales Ergebnis. Die 
DLRG fordert von der Politik, die Voraussetzungen für qualifizierten 
Schwimmunterricht wieder herzustellen. Bäder renovieren und bauen, 
nicht schließen, muss die Devise der Zukunft lauten", so Dr. Wilkens 
weiter. 
   Im vergangenen Jahr haben die Ausbilder der DLRG 168.710 Schwimm- 
und Rettungsschwimmpässe ausgegeben, ein leichter Zuwachs gegenüber 
dem Jahr 2010. Dr. Wilkens: "Das geringfügige Wachstum der 
bestandenen Prüfungen darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass 
wir seit vielen Jahren rückläufige Ausbildungszahlen haben. Ursachen 
sind demografische Effekte, seit Jahren werden immer weniger Kinder 
geboren und zusätzlich bereiten uns die anhaltenden Bäderschließungen
große Sorgen". 
   Die Gesamtbilanz der Arbeit der ehrenamtlichen Mitglieder kann 
sich sehen lassen, insgesamt haben sie im vergangenen Jahr 11,5 
Millionen Stunden freiwillig und unentgeltlich für die Ausbildung und
Sicherheit der Menschen in Deutschland geleistet, so der DLRG-Chef 
weiter. 
   Mit international zertifizierten Gefahrenanalysen geht die DLRG 
zusammen mit dem europäischen Wasserrettungsverband ILSE gegen die 
hohe Zahl der Ertrinkungsfälle vor. Europaweit ertrinken pro Jahr 
etwa 40.000 Menschen. Gutachter bewerten Strände und Badestellen an 
Binnengewässern nach Größe, Beschaffenheit, Nutzung, objektiven 
Gefahren und Risiken, Zugänge für Rettungsdienste und Einrichtungen 
des Wasserrettungsdienstes. Städte und Gemeinden, die ihre Strände 
und Badestellen einer Gefahrenanalyse unterzogen und entsprechende 
Maßnahmen zur Absicherung getroffen haben, erhalten als 
Qualitätssiegel das rote Banner "Bewachter Strand - Lifeguarded 
Beach". "Gute Informationen über Gefahren und eine von 
Rettungsschwimmern bewachte Badestelle sind der richtige Weg, die 
Opferzahlen zu senken. Sicherheit ist im modernen Tourismus ein 
gewichtiges Argument", wirbt Dr. Wilkens für mehr Aufklärung und 
Sicherheit im und am Wasser. 
   Am 28. Juli jährt sich zum 100. Mal das Seebrückenunglück in Binz 
auf Rügen, bei dem 16 Menschen ertranken. Dieses Unglück war der 
Anlass zur Gründung der DLRG. Die Gemeinde Binz und die DLRG werden 
an dieses Ereignis  mit einer großen Freiluftveranstaltung erinnern.
Pressekontakt:
Martin Janssen, Pressesprecher der DLRG, Telefon 05723-955441 oder 
0172-4244578