(ots) - Über 20 Prozent der Stadtwerke in kommunaler 
Trägerschaft erhöhen die Kosten ihrer Konkurrenten künstlich und 
behindern dadurch den Wettbewerb. Das ergibt sich aus einem aktuellen
Bericht des Bundeskartellamtes (BKartA). Hintergrund ist die Praxis 
der Stadtwerke, von netzunabhängigen Gasversorgern eine stark 
überhöhte Konzessionsabgabe zu verlangen. Für den Bundesverband Neuer
Energieanbieter e.V. (bne) ist die Bewertung durch das BKartA als 
"missbräuchlich und damit kartellrechtswidrig" keine Überraschung: 
bne-Mitgliedsunternehmen kämpfen seit Jahren gegen diese unfairen 
Bedingungen. Um diesem Verhalten grundsätzlich einen Riegel 
vorzuschieben, fordert der bne eine wettbewerbsneutrale Ausgestaltung
der Konzessionsabgabenverordnung, die zur Energiewende passt.
   Dazu Robert Busch, bne-Geschäftsführer: "Dass über 20 Prozent der 
kommunalen Stadtwerke diese missbräuchliche Taktik anwenden und die 
Kunden neuer Anbieter als Tarifvertragskunden behandeln, hätten wir 
nicht gedacht. Eine derartige Unverfrorenheit haben wir einzelnen 
schwarzen Schafen zugetraut - nicht aber einem Fünftel aller 
Stadtwerke in kommunaler Trägerschaft." Dieses Verhalten sei der bei 
kleineren Stadtwerken überwiegend fehlenden Trennung zwischen Netz 
und Vertrieb geschuldet. "Daraus resultiert dieses jetzt aufgedeckte 
grundsätzlich wettbewerbsfeindliche Denken", so Busch.
   Konkret sieht er die Ursache des missbräuchlichen Handelns in der 
antiquierten Fassung einer gesetzlichen Regelung: "Die 
Konzessionsabgabenverordnung (KAV) stammt aus einer Zeit, in der es 
einerlei war, ob Netz oder Vertrieb handeln und wie viel Energie man 
verbraucht", erläutert der bne-Geschäftsführer: "In der KAV herrscht 
noch das alte Denken, dass ein Versorger Netz und Vertrieb unter 
einem Dach betreibt. Im entflochtenen, offenen Markt aber geht es um 
Wettbewerb und Energieeffizienz. Hier stößt dieser veraltete 
Gesetzestext - der eine umso niedrigere Abgabe vorsieht je mehr 
Energie man verbraucht - schlicht an seine Grenzen!" Die Novelle der 
KAV sei überfällig, damit netzunabhängige Anbieter endlich die 
gleichen Chancen bekommen wie kommunale Stadtwerke - und damit die 
Energieeinsparziele nicht torpediert werden.
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