(ots) - Schlafapnoe ist ein wesentlicher Risikofaktor 
für den Schlaganfall. Schlafmediziner plädieren dafür, dem 
nächtlichen Atemstillstand endlich einen ähnlichen Stellenwert wie 
dem Bluthochdruck oder dem Vorhofflimmern einzuräumen. Und sie 
warnen: Schlafapnoe gefährdet die Rehabilitation nach Schlaganfall.
   Mindestens ein bis zwei Prozent der Bevölkerung ist vorsichtigen 
Schätzungen zufolge von einer Schlafapnoe betroffen. Die nächtlichen 
Atemstillstände bewirken zunächst Müdigkeit und 
Konzentrationsverlust. Mittelfristig führen sie zu Bluthochdruck, 
weil das Herz mehr pumpen muss, um die Organe ausreichend mit 
Sauerstoff zu versorgen. Hochdruck ist der Hauptrisikofaktor für 
einen Schlaganfall. Verschiedene internationale Studien wiesen ein 
zwei- bis dreifach erhöhtes Schlaganfall-Risiko bei Apnoe-Patienten 
aus.
   Neuere Studien aus Schweden und den USA lassen darauf schließen, 
dass auch die Schlafapnoe selbst das Risiko für einen Schlaganfall 
erhöht. Und dass nicht nur die besonders schweren Apnoen, sondern 
bereits leichte bis mittlere Syndrome den Schlaganfall fördern. Wird 
die Schlafapnoe von Patienten und Ärzten immer noch unterschätzt? 
"Vieles deutet darauf hin", meint Prof. Dr. Jean Haan.
   Der Neurologe, Psychiater und Schlafmediziner ist 
Regionalbeauftragter der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Als 
neurologischer Chefarzt der Kliniken Mariahilf in Mönchengladbach 
leitet er auch ein zertifiziertes Schlaflabor. Haan hat festgestellt,
dass Schlaganfälle offenbar zur Verschlechterung von Schlafapnoen 
führen. Doch in der Akutphase auf der Stroke Unit 
(Schlaganfall-Spezialstation) sind Patienten oft noch nicht stabil 
genug für eine Behandlung.
   Sind Patienten erst einmal in die Rehabilitation entlassen, "sieht
man sie möglicherweise nie wieder", so Haan. "Hier liegt ein echtes 
Problem. Wenn es der Zustand des Patienten zulässt, sollte man ihn 
deshalb nicht ohne Anpassung an ein Druckbeatmungsgerät in die Reha 
entlassen." Er spricht sich dafür aus, bei Patienten mit schweren 
Schlaganfällen eine Schlafapnoe abzuklären. "Der Risikofaktor ist zu 
bedeutend, als dass man ihn vernachlässigen dürfte," so Haan. 
Mediziner weisen auch darauf hin, dass eine schwere Apnoe den 
Rehabilitationserfolg gefährden kann, weil Patienten müde und 
abgespannt sind.
   Freitag ist "Weltschlaftag". Schlafmediziner auf der ganzen Welt 
haben diesen Aktionstag ausgerufen. Sie wollen auf die Bedeutung des 
Schlafs für die Gesundheit aufmerksam machen. Das Experteninterview 
mit Prof. Dr. Jean Haan und alle wichtigen Informationen rund um den 
Schlaganfall finden Sie auf schlaganfall-hilfe.de.
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