(ots) - Seit Anfang 2011 beschäftigen sich Kartell- und 
vereinzelt auch Regulierungsbehörden verstärkt mit Verfahren zur 
Vergabe von Strom- oder Gaskonzessionen. In einem gemeinsamen 
Leitfaden mit der Bundesnetzagentur hat das Kartellamt verschiedene 
Verfahrensgrundsätze aufgestellt und die zulässigen Vergabekriterien 
eingeschränkt. Dabei zeigt die Behörde eine grundsätzlich kritische 
Haltung gegenüber Rekommunalisierungen und sieht Vergabekriterien, 
die zu einer Bevorzugung eigener kommunaler Unternehmen führen 
könnten, vielfach als unzulässig an. "Die Praxis des 
Bundeskartellamtes kann dazu führen, dass kommunale Spielräume bei 
der Konzessionsvergabe immer kleiner werden", so Hans-Joachim Reck, 
Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU). "Die
Entscheidungspraxis, die teilweise als kommunalfeindlich angesehen 
werden kann, verunsichert Kommunen, die demnächst Konzessionen 
vergeben müssen."
   Reck: "Für einen funktionierenden Wettbewerb im Energiemarkt 
brauchen wir starke Stadtwerke. Insofern ist es konsequent, wenn sich
Stadtwerke um die auslaufenden Konzessionsverträge bewerben und damit
ihre wirtschaftliche Basis verbreitern." Auslaufende 
Konzessionsverträge sind laut Reck ein wichtiges Instrument, "um im 
Sinne des Verbrauchers mehr Wettbewerb im Energiemarkt zu erreichen. 
Bei jeder Konzessionsübernahme ist es wichtig, dass alle Vor- und 
Nachteile abgewogen werden und eine gründliche wirtschaftliche 
Betrachtung zu Grunde liegt."
   Seit 2007 wurden 60 neue Stadtwerke gegründet und über 150 
Konzessionen von Stadtwerken neu gewonnen. Diese Zahlen zeigen, dass 
es einen politisch gewollten Wettbewerb um auslaufende 
Konzessionsverträge gibt, der auch angenommen wird. "Die Politik ist 
gefordert, dafür zu sorgen, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen 
für diesen Wettbewerb stimmen und er nicht durch Gerichte oder 
Behörden ausgehebelt wird", so Reck abschließend.
   Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt über 1.400 
kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, 
Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit 236.000 Beschäftigten 
wurden 2009 Umsatzerlöse von rund 94 Milliarden Euro erwirtschaftet 
und etwa 8 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen 
haben im Endkundensegment einen Marktanteil von 54,2 Prozent in der 
Strom-, 67,7 Prozent in der Erdgas-, 76,3 Prozent in der 
Trinkwasser-, 58,2 Prozent in der Wärmeversorgung und 12,8 Prozent in
der Abwasserentsorgung.
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