(ots) - "Unzureichende gesetzliche Rahmenbedingungen im 
Gemeindewirtschaftsrecht behindern derzeit kommunale 
Energieversorger, ihren Beitrag zur Energiewende zu leisten", sagte 
heute der Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen 
(VKU) Hans-Joachim Reck auf der 19. Handelsblatt Jahrestagung für die
Energiewirtschaft in Berlin.
   Einige Bundesländer wie Bayern oder Hessen erarbeiten zurzeit 
eigene Energiekonzepte, in denen sie zwar die Bedeutung der 
kommunalen Energieversorger beim Umbauprozess hervorheben, aber 
gleichzeitig halten sie in den Gemeindeordnungen weiterhin 
Wettbewerbsschranken für Stadtwerke aufrecht oder bauen diese sogar 
aus. Der VKU fordert daher, dass die Länder den Stadtwerken einen 
gleichberechtigten Marktzugang ermöglichen. Dazu Reck: "In einigen 
Bundesländern macht das Gemeindewirtschaftsrecht einen fairen 
Wettbewerb zwischen privaten und kommunalen Energieversorgern 
unmöglich. Diese Beschränkungen sind angesichts der anstehenden 
Herausforderungen, die die Energiewende mit sich bringt, nicht 
tragbar."
   Die nähere Ausgestaltung der Gemeindeordnungen ist Ländersache. 
Daraus ergeben sich unterschiedliche Rahmenbedingungen für die 
Stadtwerke in Deutschland. Der Gesetzentwurf der Novelle der 
Hessischen Gemeindeordnung beispielsweise sieht derzeit vor, dass 
Kommunen im Bereich der Energieversorgung nur noch Kooperationen mit 
privaten Dritten eingehen sollen. Solche Markthemmnisse könne man 
sich in Zukunft nicht mehr leisten, meint Reck: "In einem 
deregulierten Energiemarkt müssen Stadtwerke genauso wie private 
Energieversorger in den Wettbewerb treten können. Dies ist derzeit 
nicht in allen Bundesländern der Fall." Der VKU erneuert daher seine 
Forderung an die Innenminister von Bund und Ländern, einheitlich in 
Deutschland geltende Mindeststandards für die wirtschaftliche 
Betätigung von Stadtwerken zu erarbeiten.
   Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt über 1.400 
kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, 
Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit 236.000 Beschäftigten 
wurden 2009 Umsatzerlöse von rund 94 Milliarden Euro erwirtschaftet 
und etwa 8 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen 
haben im Endkundensegment einen Marktanteil von 54,2 Prozent in der 
Strom-, 67,7 Prozent in der Erdgas-, 76,3 Prozent in der 
Trinkwasser-, 58,2 Prozent in der Wärmeversorgung und 12,8 Prozent in
der Abwasserentsorgung.
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