(ots) - Eine aktuelle Publikation eines internationalen
Forschungsteams belegt Mängel bei der Risikobewertung gentechnisch
veränderter Pflanzen. In der Untersuchung geht es um Messmethoden bei
sogenannten Bt-Pflanzen. Diese produzieren ein Gift (das Bt-Toxin),
das gegen Schadinsekten wirken soll und ursprünglich vom
Bodenbakterium Bacillus thuringiensis stammt. Auch der gentechnisch
veränderte Mais MON810, der in einigen Ländern der EU angebaut wird,
ist eine Bt-Pflanze. Weitere sind in der EU für den Import und die
Verwendung in Lebens- und Futtermitteln zugelassen. Vier Labore haben
jetzt erstmals gemeinsam die Methoden zur Messung des Giftgehaltes
miteinander verglichen. Das Ergebnis zeigt, dass die Daten, die
bisher zur Risikobewertung vorgelegt wurden, nicht verlässlich
reproduzierbar und vergleichbar sind, weil sie nicht nach
festgelegten Standards erhoben wurden.
Die Kenntnis des tatsächlichen Gehalts an Insektengift in den
Pflanzen ist sowohl für die Risikobewertung als auch für die
Vorbeugung von Resistenzen bei Schädlingen wesentlich. Ohne
entsprechende Daten kann die Sicherheit der Pflanzen nicht beurteilt
werden.
András Székács vom Institut für Pflanzenschutz der Ungarischen
Akademie der Wissenschaften fasst zusammen: "Unsere Untersuchungen
zeigen die Notwendigkeit für die Festlegung von standardisierten
Messprotokollen. Sie machen aber auch deutlich, dass die
Verlässlichkeit der bisher vorgelegten Daten hinsichtlich ihrer
Vergleichbarkeit und Reproduzierbarkeit gering ist. Einzelne
Messungen können nicht als belastbare Daten akzeptiert werden, wenn
diese nicht von anderen Labors überprüft werden. Besonders deutlich
wird das Problem bei der Bestimmung der Bt-Konzentration im Pollen
des MON810-Mais, hier gibt es nur ganz wenige Untersuchungen."
link zur aktuellen Publikation:
http://dx.doi.org/10.1080/09540105.2011.604773
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