(ots) - Adidas will Textilien mit weniger Schadstoffen 
herstellen. Die Selbstverpflichtung des größten deutschen 
Sportartikelherstellers folgt sieben Wochen nach dem Start einer 
weltweiten Greenpeace-Kampagne gegen gefährliche Chemikalien in der 
Textilindustrie. Für ein Verbot von hormonell wirksamen oder 
krebserregenden Chemikalien in der Textil-Herstellung haben sich 
bereits die Adidas-Konkurrenten Nike und Puma ausgesprochen. 
Greenpeace-Aktivisten in Europa und asiatischen Ländern forderten in 
den vergangenen Wochen eine Verbesserung der Wasserqualität von 
Flüssen, die von der Textil-Industrie vergiftet werden. Inzwischen 
zeigen sich auch weitere Firmen wie Lacoste und G-Star bereit, ihren 
Chemikalieneinsatz zu verringern. Greenpeace fordert die gesamte 
Textil-Industrie auf, ihre Umweltverschmutzung zu beenden. 
Gefährliche Chemikalien müssen durch sichere Alternativen ersetzt 
werden.
   "Greenpeace hat die drei größten Sportmarken in ein Rennen um die 
umweltfreundlichste Produktion geschickt", sagt Santen. "Nun haben 
wir drei Champions. Die Unternehmen haben sich bereit erklärt, 
giftige Chemikalien auszulisten. Dies ist eine gute Nachricht für die
Menschen in China und anderen asiatischen Ländern, deren Flüsse ihre 
Lebensadern sind."
   Adidas hat sich am Dienstag verpflichtet, hormonell wirksame 
Chemikalien wie Nonylphenolethoxylate (NPE) bis zum Jahr 2020 
komplett aus dem Produktionsprozess zu entfernen. Greenpeace hatte 
NPE sowohl in Abwasser von Fabriken in China, die für Adidas 
produzieren, als auch in fertigen Adidas-Textilien nachgewiesen. Aus 
NPE entsteht das für Wasserorganismen extrem giftige Nonylphenol, 
dessen Einsatz in Europa nicht erlaubt ist. Die Verpflichtung bezieht
sich aber nicht nur auf NPE, sondern auf alle gefährlichen 
Chemikalien. Weiterhin hat sich Adidas einverstanden erklärt, Daten 
über den Einsatz gefährlicher Chemikalien zu veröffentlichen. Wie 
Puma und Nike will auch Adidas in den kommenden Wochen einen 
konkreten Aktions-Plan vorlegen.
   "Nun muss die ganze Branche mitspielen", sagt Santen. "Die 
Textil-Industrie in China und den benachbarten asiatischen Staaten 
braucht einen Systemwechsel. Es darf nicht weiter auf Kosten der 
Umwelt und der Gesundheit von Menschen in Billiglohnländern 
produziert werden."
   Millionen Menschen beziehen in China ihr Trinkwasser aus Flüssen, 
die von der Textil-Industrie mit Schadstoffen verunreinigt werden. 
Nach der Veröffentlichung von zwei Greenpeace-Untersuchungen 
("Schmutzige Wäsche 1 und 2") zeigen sich nun auch weitere 
Unternehmen bereit, ihre Umweltstandards zu verbessern. In den 
kommenden Wochen wird Greenpeace zunächst mit den Marken Lacoste, 
G-Star Raw, Uniqlo und Li Ning über eine "Null-Einleitung" von 
gefährlichen Chemikalien verhandeln.
   Achtung Redaktionen: Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an 
Manfred Santen, Tel. 040-30618-255, oder Pressesprecherin Simone 
Miller, Tel. 040-30618-343. Die Greenpeace-Untersuchungen finden Sie 
unter www.greenpeace.de/detox. Die Adidas-Verpflichtung unter 
http://gpurl.de/FozBp.