(ots) - "Nur ein unabhängiger öffentlicher Dienst 
garantiert die Rechtsstaatlichkeit und Verlässlichkeit von 
politischen Entscheidungen sowie Planungssicherheit für Wirtschaft 
und Gesellschaft." Mit dieser Grundthese hat Frank Stöhr, der Zweite 
Vorsitzende des dbb beamtenbund und tarifunion am 31. Mai 2011 in 
Berlin den gemeinsam mit Transparency International veranstalteten 
Kongress "Dankt der Staat ab? - Wo bleibt das Primat der Politik?" 
eröffnet. Der dbb Vize verwies auf die wachsende Tendenz in der 
Bevölkerung, auf politische Entscheidungen der Regierung mit Unmut, 
Unverständnis und Ablehnung zu reagieren. Stöhr: "Der 'Wutbürger' 
wird sich nur besänftigen lassen, wenn Vertrauen und Transparenz in 
der Politik wieder hergestellt werden."
   Problematisch sei in diesem Zusammenhang aber der Einfluss 
bestimmter Lobbyorganisationen auf Gesetzgebung und 
Ministerialverwaltung. Teilweise würden sogar vollständige 
Gesetzentwürfe von externen Anwaltskanzleien gefertigt oder 
interessengeleitete Experten aus Privatwirtschaft und Verbänden in 
den Ministerien platziert. Stöhr: "Mir als Gewerkschafter dürfen Sie 
das glauben: Organisierte Interessen sind in einer pluralistischen 
Gesellschaft nichts Anrüchiges. Im Umfeld von Ministerien und 
Parlamenten muss aber immer transparent sein, in welcher Rolle sie 
auftreten - nur beratend oder möglicherweise mitentscheidend. Diese 
Klarheit war - und ist - nicht immer gegeben."
   Zu den Hauptrednern des Kongresses im dbb forum berlin gehört die 
Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, der 
ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts Hans-Jürgen Papier,
der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Landkreistags Hans-Günter 
Henneke und Edda Müller, die Vorsitzende von Transparency 
International Deutschland.
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dbb - beamtenbund und tarifunion
Dr. Frank Zitka
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