(ots) - Chemiebranche investiert in Forschung und 
Entwicklung 12. Handelsblatt Jahrestagung Chemie 19. und 20. Mai 
2011, Pullman Cologne, Köln
   Köln/Düsseldorf, 11. April 2011. Die deutsche Chemieindustrie will
in Deutschland kräftig in neue Anlagen und den Ausbau der 
Forschungsaktivitäten investieren. Das geht aus Wirtschaftsdaten und 
einer Branchenumfrage hervor, die der Verband der Chemischen 
Industrie (VCI) kürzlich vorstellte. In diesem Jahr rechnet der 
Verband mit weiterem Wachstum: Der Umsatz soll um vier Prozent 
steigen. 91 Prozent der befragten Unternehmen erwarten, dass sie 
gleichbleibende oder bessere Geschäfte machen werden. Rund 70 Prozent
der Unternehmen wollen in den Ausbau ihrer Produktionskapazitäten in 
Deutschland investieren. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung 
könnten sogar mit derzeit geplanten 9,9 Milliarden Euro auf einen 
Rekordstand klettern, meinte der VCI.
   Über die Bedeutung der chemischen Industrie für  die künftige 
Wertschöpfung in Deutschland wird VCI-Präsident Dr. Klaus Engel auf 
der diesjährigen Handelsblatt Jahrestagung Chemie sprechen. "Ein 
zentraler Erfolgsfaktor unserer Branche in Deutschland ist die 
Einbindung in eine starke Industrielandschaft. Produkte der Chemie 
nehmen eine Schlüsselposition in den Wertschöpfungsketten der 
Industrie ein", erläutert der VCI-Präsident die besondere Rolle der 
chemischen Industrie in Deutschland. Am 19. und 20. Mai treffen sich 
in Köln zahlreiche Vertreter der Chemie-Branche, aber auch aus 
Politik und Wissenschaft, um neben Rahmenbedingungen der Wirtschaft 
über Themen wie Innovationen, Nachhaltigkeit, ökologische Produkte, 
Ressourcenverknappung und Personalstrategien zu sprechen. 
Ausführliche Programminformationen sind im Internet abrufbar: 
www.handelsblatt-chemie.de
   Ressourcenknappheit verändert  Geschäftsstrategien Die Vielfalt 
und die Fülle der zahlreichen Geschäftssegmente machen die 
Chemieindustrie einzigartig. Dennoch stehen viele Unternehmen vor 
großen Herausforderungen. Wie internationale Chemie-Unternehmen 
globale Trends zur Wertschaffung nutzen können, erläutert Dr. Udo 
Jung, Senior Partner der Boston Consulting Group, auf der 
Handelsblatt Tagung. Gegenüber EUROFOUM stellt Jung fest: "Der sich 
abzeichnende klare Trend hin zu einer globalen "Two-Speed-Economy" in
Verbindung mit stark schwankenden Rohstoffpreisen wird die chemische 
Industrie nachhaltig verändern. Ein erfolgreiches Management der 
konjunkturellen Zyklen erfordert einerseits überlegte 
Ressourcenzuteilung und andererseits eine aufrichtige Analyse des 
eigenen Geschäftsportfolios." Knappe Ressourcen werden das Verhalten 
der Unternehmen verändern, ist Dr. Andreas Grünewald, Geschäftsführer
und CFO der Sachtleben GmbH, überzeugt:"Die plötzliche Verknappung 
der Ressourcen, die viele Unternehmen kurz nach der Krise ereilt hat,
wird das Beschaffungsverhalten dieser Unternehmen nachhaltig 
verändern." Ob es angesichts der Preisentwicklung zu einer 
bedrohlichen Entwicklung kommt, wird Grünewald in seinem Vortrag 
erläutern.
   Wie misst man Nachhaltigkeit? Wenn Ressourcen knapp werden, sind 
auch Strategien zur Nachhaltigkeit gefragt. Um dieses Thema hat sich 
besonders Dr. Rainer Grießhammer (Öko-Institut e. V.) verdient 
gemacht. Letztes Jahr erhielt er für sein Engagement den Deutschen 
Umweltpreis 2010. Auf dem Chemie-Branchentreff wird der promovierte 
Chemiker erläutern, wie Nachhaltigkeit gemessen und kommuniziert 
wird. "Nachhaltigkeit ist messbar. Die bisherige Schwerpunktsetzung 
auf Corporate Social Responsibility (CSR) bzw. die Nachhaltigkeit des
Unternehmens muss aber ergänzt werden um die Nachhaltigkeit der 
Produkte und des Produkt-Portfolios", macht Grießhammer deutlich. 
Nachhaltigkeitskonzepte entlang der Produktkette, wie zum Beispiel 
Chemikalien-Recycling, stellt Jens Raehse, Direktor der Rabochem AG, 
vor.
   Risiken: steigende Preise, EU-Regularien und Personalmangel 
Befragt nach äußeren Bedingungen, die das Wachstum bremsen, nennen 64
Prozent steigende Energie- und Rohstoffpreise als größte 
Wachstumsbarriere, gefolgt von regulatorischen Auflagen der EU (56 
Prozent). Die Hälfte der Unternehmen leidet zudem unter dem Mangel an
qualifiziertem Personal, so ein Ergebnis der CHEMonitor-Umfrage 
(durchgeführt von CHEManager und Camelot Management Consultants). Das
gelte vor allem besonders für große Unternehmen mit mehr als 5000 
Mitarbeitern. Hier lag der Anteil der Nennungen mit 65 Prozent 
deutlich über dem bei kleinen Unternehmen (45 Prozent). Um im 
internationalen Wettbewerb zu bestehen, sind intelligente 
Personalstrategien notwendig. Darüber diskutieren neben Zhengrong Liu
(Lanxess) Dr. Thomas Fischer (VAA) und Dr. Thomas Liebig 
(Arbeitsmarktdirektorat OECD).
   Handelsblatt Stratley Award für die Chemie-Industrie 2011 "Um 
unter geänderten Rahmenbedingungen weiterhin eine Industrie von 
Weltgeltung zu bleiben, müssen Manager drei Arten von 
Anpassungsleistungen vollbringen", ist Walter Bürger-Kley, Managing 
Partner bei der Stratley AG, überzeugt. Zum einen gilt es, sich auf 
eine neue Heterogenität der Kundenbedürfnisse einzustellen - denn an 
die Seite der bestehenden Kunden in den traditionellen 
Industrieländern treten die neuen Mittelschichten in beispielsweise 
den BRIC-Staaten oder in den aufstrebenden Staaten Nordafrikas und 
Middle-East. Diese gesteigerte Komplexität ist nicht nur ein Thema 
für die Konsumgüterhersteller, sondern auch auf für deren Zulieferer 
und damit für Chemieindustrie.
   Ressourcenknappheit ist eine weitere Herausforderung, die 
gemeistert werden muss: die weitgehend stabilen Wertschöpfungsketten 
des Erdölzeitalters geraten mit steigenden Ölpreisen und der 
zunehmenden Erschließung von neuen organischen Quellen, wie dem 
"shale gas" (Schiefergas) in den USA oder auch neuartigen 
Biomasse-Routen, ins Schwanken. "In dieser 'shifting hydrocarbon 
feedstock landscape' die bestmöglichen Routen für die jeweiligen 
Chemieunternehmen zu identifizieren, erfordert strategisches Gespür, 
Mut zur Komplexität und ein gut aufgestelltes Procurement als 
Herzstück von Unternehmen", erläutert Bürger-Kley. Die dritte 
Anpassung, der sich Chemie-Unternehmen stellen müssen, ist eine neue 
Wettbewerbslandschaft. Neue Spieler aus den aufkommenden 
Industrienationen streben Vormachtstellungen an und fordern die 
etablierten Chemiekonzerne der traditionellen Industrienzentren 
heraus.
   Diese Herausforderungen können nur von Managern gemeistert werden,
die sich dieser besonderen Herausforderungen bewusst sind. Grund 
genug, um einen Award ins Leben zu rufen, der Nachwuchsführungskräfte
auszeichnet. Erstmalig wird dieser Award für die "Beste 
Nachwuchs-Führungskraft in der Chemischen Industrie 2011" zusammen 
mit dem Handelsblatt im Rahmen der 12. Handelsblatt Jahrestagung 
Chemie 2011 am 20 Mai in Köln verliehen. Gesucht wird eine 
Persönlichkeit unter 40 Jahren, die sich durch Führungsstärke, 
Kreativität und ihren Einsatz für ein oder mehrere Projekte 
ausgezeichnet hat, sowie unternehmerische Kompetenz, analytische 
Fähigkeiten, Organisationstalent, Durchsetzungsfähigkeit und 
Teamgeist bewiesen hat. Weitere Informationen zum Award sind im 
Internet abrufbar: www.handelsblatt-chemie.de/award
Pressekontakt:
Claudia Büttner 
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