Mittelbayerische Zeitung: Kommentar Mittelbayerische Zeitung Regensburg zu Kita-Plätzen
(ots) - Die Kommunen müssen für den Ausbau der
Kinderbetreuungsplätze bis zum Jahr 2013 noch mächtig Geld in die
Hand nehmen - Geld, das sie vielerorts nicht haben - um am Ende
eventuell feststellen zu müssen, dass alle Liebesmüh' vergeblich war.
Denn: Ab 2013 soll nicht nur der Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz
für jedes dritte Kind unter drei Jahren gelten. Auch das als
"Herdprämie" verschriene Betreuungsgeld soll eingeführt werden - für
Eltern, die ihr Kind in den ersten drei Jahren zu Hause betreuen
wollen. Die Politik hat lange um diesen Kompromiss gerungen - nur
dadurch, dass der CSU das Betreuungsgeld versprochen wurde, sah sie
sich am Ende in der Lage, dem Kinderförderungsgesetz zuzustimmen. Was
als Wahlfreiheit verkauft wird, ist in Wirklichkeit aber ein fauler
Kompromiss. Opfer sind nicht zuletzt die Kommunen, die verpflichtet
sind, Kita-Plätze zu schaffen, aber befürchten müssen, am Ende darauf
sitzen zu bleiben. Das verbreitet nur Unsicherheit und ist ein
Hemmschuh für einen engagierten Ausbau, der ohnehin unter der
prekären finanziellen Situation der Kommunen leidet. Städten und
Gemeinden muss unter die Arme gegriffen werden. Schließlich müssen
sich auch Eltern, die auf einen Kita-Platz angewiesen sind, auf die
Politik verlassen können.
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Datum: 28.12.2010 - 18:58 Uhr
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