(ots) - Ein Kommentar von Georg Winters:
Es ist Jahrzehnte her, dass in Deutschland erstmals über die
Konsolidierung von Landesbanken geredet wurde. Was daraus bisher
entstand, ist ein Armutszeugnis. Reflexartig nickten alle, wenn einer
sagte, elf Landesbanken seien zu viel. Aber wenn es darum ging, Nägel
mit Köpfen zu machen, haben alle mit den Schultern gezuckt. Allein
das Geschacher um Standorte und Führungspositionen reichte, um
Fusionsträume platzen zu lassen. Jetzt also ein neuer Versuch.
WestLB, die x-te sozusagen. "Wenn nicht jetzt, wann dann", sagt der
neue NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans, und auch da kann man
sich des Gefühls nicht erwehren, man hätte diesen Satz schon
tausendfach gehört. Tatsache ist: Noch längst nicht alle Probleme der
Finanzkrise sind abgearbeitet, und so manche Landesbank schleppt noch
Sprengstoff mit sich herum, der sie für potenzielle Fusionspartner zu
einem schwer kalkulierbaren Risiko macht. Fusionen entschärfen keine
Bomben. Solche Gefahren mögen bei der WestLB nach der Gründung der
"Bad Bank" gegen Null tendieren, aber auch reingewaschen dürfte die
Bank kaum einen Investor finden, dem sie eine attraktive Rendite
versprechen kann. Somit ist die Fusion wohl die Alternative zur
Zerschlagung.
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