(ots) - Noch eine Bildungsstudie, und wieder erhält
Nordrhein-Westfalen ein schlechtes Zeugnis: Das ruft danach, die
Bildungspolitik in Bausch und Bogen zu verdammen, doch das wäre
ungerecht. NRW ist besser geworden, aber das sind alle anderen
Bundesländer eben auch, was zunächst einmal keine schlechte Nachricht
aus der angeblichen Bildungswüste Deutschland ist. Die ostdeutschen
Länder schneiden deshalb so gut ab, weil dort die Schülerzahlen
bereits deutlich sinken und zugleich die Lehrerstellen kaum oder gar
nicht gekürzt werden. Will der Westen aufholen, darf er nicht auf
rückläufige Schülerzahlen warten. Annähernd gleiche Lernbedingungen
können nur mit mehr Lehrern, also mit deutlich mehr Geld geschaffen
werden. Das aber will auch die neue rot-grüne Landesregierung nicht
aufbringen. Das Versprechen einer höheren Bildungsgerechtigkeit ist
wohlfeil. Längeres gemeinsames Lernen allein macht Schule noch nicht
besser. Solange es Monsterklassen mit mehr als 30 Kindern gibt,
bleibt die schon unter schwarz-gelb gesetzlich verankerte
individuelle Förderung politisches Blendwerk.
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