(ots) - Wenn die Amerikaner von einem Sieg überzeugt
wären, hätten sie den Abzug ihrer Kampftruppen aus dem Irak mit
Schampus und Konfettiregen gefeiert. Die Soldaten verließen das Land
in aller Stille - aus Sicherheitsgründen, sagten die Militärs. Selten
war ein Krieg so umstritten wie dieser. Er wurde von der
Bush-Regierung mit der Gefahr von Massenvernichtungswaffen begründet
- eine glatte Lüge, was erst später herauskam. Die Bilanz auf der
Haben-Seite ist mager. Der Diktator ist weg. Saddam Hussein bedroht
und unterdrückt niemanden mehr - weder sein eigenes Volk noch seine
Nachbarn. Die negativen Seite überwiegt: Die Region und die Welt ist
durch den Krieg nicht sicherer geworden. Der Iran hat seine Position
gestärkt und radikale Kräfte streben auch in den Nachbarländern zur
Macht. Der Preis war zu hoch: den höchsten haben die Iraker selbst
bezahlt. Mehr als 120 000 von ihnen sind gewaltsam zu Tode gekommen.
Die Amerikaner haben mehr als 500 Milliarden Euro für den Krieg
gezahlt. Die Iraker müssen nun zeigen, dass sie ihr Schicksal selbst
meistern wollen - und das ohne Regierung.
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