PresseKat - Mittelbayerische Zeitung: Rechte Flut / Kommentar zum Klimaschutz:

Mittelbayerische Zeitung: Rechte Flut / Kommentar zum Klimaschutz:

ID: 1535798

(ots) - Es ist ein dringender Appell, der in diesen
Tagen von ungewohnter Seite an die Weltgemeinschaft gerichtet wurde:
Wir müssen den einkommensschwachen Ländern dabei helfen, den
Klimawandel zu bewältigen. Der internationalen Gemeinschaft kommt bei
der Unterstützung eine Schlüsselrolle zu. Das ist eine moralische
Pflicht, schließlich tragen die benachteiligten Länder selbst kaum
zum Klimawandel bei, im Gegensatz zu den reichen. Das sagt nicht ein
öko- und sozialbewegter Autor, sondern der IWF. Der IWF - wer hätte
das gedacht? Eine Institution, die nach harten Kriterien Kredite
vergibt an Länder, die in Währungs- und Finanzkrisen geraten sind.
Sie kommt zu dem Schluss, dass die Klimaerwärmung zu einem riesigen
Flüchtlingsstrom aus den südlichen Ländern der Erde führen wird.
Diese Erkenntnis sollte nicht ganz neu sein, aber das Interessante an
der Studie ist, dass die Finanzexperten schlicht mal nachgerechnet
haben, wie sich der Klimawandel auf die Wirtschaft und die
Lebensumstände der Menschen auswirkt und noch auswirken wird. Daraus
haben sie ihre Schlüsse gezogen. Das Praktische daran: Daraus lässt
sich auf uns in Deutschland eine ganz simple Erkenntnis ableiten. Im
Sinne aller Menschen auf dem Globus können wir uns gar nicht genug
bemühen, die Erderwärmung zu bremsen. Von einer anderen Perspektive
aus betrachtet: Wer Angst davor hat, dass zu viele Flüchtlinge (auch)
zu uns kommen, der muss zwingend für strikten Umweltschutz und für
drastische Maßnahmen für den Klimaschutz sein. Denn wenn wir das
nicht tun, werden noch viel mehr Menschen aus den heißen Gebieten der
Welt versuchen, sich zu uns zu retten. Das sagen in diesem Fall nicht
Willkommensbewegte, sondern allein nüchtern denkende Finanzexperten
vom IWF. Sie mahnen moralisches Verhalten der reichen Länder an, auch
im deren eigenem Interesse. Blickt man auf die Aussagen der in den




Bundestag gewählten Parteien, dann stellt man fest, dass gerade die
Obergrenzler und die Angstschürer vor den Flüchtlingsbewegungen am
allerwenigsten zum Klimaschutz beitragen wollen. Die Rechtsaußen
leugnen sogar, dass es menschengemachten Klimawandel gibt. Sie sind
dafür, Klimaschutz sein zu lassen. CO2-Emissionen gelten ihnen als
unproblematisch, weil Kohlendioxid ein lebenswichtiger Baustein sei.
Klar ist CO2 lebenswichtig. Genauso wie Zucker. Es ist halt wie immer
eine Frage der Menge, ob etwas nützlich ist. CO2 in den heute
ausgestoßenen Dimensionen jedenfalls ist ein lebenswichtiger Baustein
für Fluchtgründe. Das bedeutet: Diese als Bollwerk gegen Flüchtlinge
gewählten Politiker, gemeint sind natürlich vor allem jene der AfD,
unternehmen zumindest in der langfristigen Betrachtung alles dafür,
dass mehr Flüchtlinge kommen werden. Viel mehr. Wenn der IWF
feststellt, dass die vom Klimawandel am härtesten getroffenen
Volkswirtschaften das Zuhause von 60 Prozent der Weltbevölkerung
sind, dann wird klar, in welcher Zahl sich Menschen auf den Weg
machen werden, wenn sie dort nicht mehr akzeptabel leben können. Das
sind die entscheidenden, über Legislaturperioden hinausreichenden
Herausforderungen. Umso erschreckender wirkt die Erinnerung an den
Wahlkampf, in dem dieses Thema kaum eine Rolle spielte, außer bei den
Grünen. Dabei bereitet die Veränderung des Weltklimas einer
Emnid-Umfrage zufolge den Bundesbürgern am meisten Sorge. Wir sollten
uns darum kümmern, was wir unseren Kindern hinterlassen wollen. Ob
sie sich über den Haufen Geld wirklich so freuen werden, oder ob
ihnen bewohnbare Lebensräume nicht doch lieber wären.



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Datum: 29.09.2017 - 17:40 Uhr
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