PresseKat - Über 31.000 Lkw Parkplätze fehlen entlang den Deutschen Autobahnen / VEDA-Analyse bringt jetzt Kla

Über 31.000 Lkw Parkplätze fehlen entlang den Deutschen Autobahnen
/ VEDA-Analyse bringt jetzt Klarheit - Strategiewechsel ist notwendig (FOTO)

ID: 1524732

(ots) -
Die Hilferufe kommen mittlerweile im wöchentlichen Rhythmus über
alle Medien aus allen Ballungszentren Deutschlands: "Wir sind völlig
überparkt, die Lkws stehen überall, warum gibt es nicht viel mehr
Parkplätze?". Seit Jahren sind die Autobahn-Raststätten vollgepfercht
und die Lkw stehen bis auf die Autobahn hinaus, nun aber vermehrt
unerlaubt in autobahnnahen Wohn- und Gewerbegebieten, an Wald- und
Wiesenrändern und als neue Negativqualität mittlerweile sogar auf den
Standstreifen der Autobahn. Die bemitleidenswerten Lkw-Fahrer suchen
stundenlang ergebnislos einen vernünftigen Parkplatz, die Anlieger
sind entsetzt angesichts der ungewollten nächtlichen Nachbarschaft
und den daraus resultierenden Hinterlassenschaften und die
korrelierenden tragischen Unfälle mit Todesfolge sind innerhalb
weniger Jahre um das Dreißigfache gestiegen. Von Bund- und Ländern
werden seit Jahren mit erheblichen Anstrengungen Lkw-Parkplätze
errichtet, aber nur "auf" der Autobahn. Das reicht aber nicht, das
Defizit steigt trotzdem jedes Jahr und auch zukünftig beständig an.
Die Potentiale "neben" der Autobahn bleiben aber bis jetzt völlig
unbeachtet. Auch den Auftragsverwaltungen und der Politik ist aber
nun eindeutig bewusst geworden, dass es zwingend zum
Strategiewechsel kommen muss.

Außerdem spart dies einen Milliardenbetrag, denn neben der
Autobahn kostet die Errichtung eines jeden Lkw-Parkplatzes mindestens
50.000EUR weniger. Aber nun kommt noch ein weiterer Problemkreis
hinzu, die ausufernden Ladungsüberfälle auf parkende Lkws durch
organisierte Kriminalität, insbesondere bei den ungeschützt
abgestellten Lkws.

Zwangslage verschärft sich durch Ladungsübergriffe und hohe
Herstellkosten

Bund und Länder bauen mit ganz erheblichen Anstrengungen
durchschnittlich jährlich bis zu 1.500 neue Lkw Parkplätze auf der




Autobahn, Tendenz aber stark fallend, weil die großen und
genehmigungsrechtlich einfacheren Potentiale überwiegend ausgeschöpft
sind. Meist lassen sich nur noch mit mehrjährigem Aufwand
durchschnittlich relativ kleine Lkw-Parkplatzkontingente realisieren.
Dadurch haben sich auch die Herstellpreise auf über 80.000 Euro
erhöht, die die Länder für jeden einzelnen neugebauten Lkw-Parkplatz
bezahlen müssen. Laut den Verkehrsprognosen des Bundes wächst das
Transportaufkommen von Lkws noch ein gutes Jahrzehnt überproportional
weiter. Umgerechnet benötigen mehr als 2.500 zusätzliche Lkw-Fahrer
Jahr für Jahr auch zukünftig einen Schlafparkplatz. Um den
bestehenden Missstand von mindestens 31.000 Stellplätzen abzubauen,
benötigt man "auf" der Autobahn bei einer jährlichen Neubauquote wie
bisher - die zukünftige Nachfrage also noch gar nicht berücksichtigt
- alleine 20 Jahre.

Deutschland ist Europas Transitland Nummer 1 - Alpen und Nordsee
lassen keine Umfahrung zu

Fast jeder, der ein internationales Geschäft machen möchte, muss
eine Deutsche Autobahn benutzen. Im Norden durch die Nord- und Ostsee
und im Süden durch die Alpen begrenzt, muss jeder, egal aus welcher
Himmelsrichtung Europas er kommt, ein großes Stück Deutsche Autobahn
benutzen. Seit der Wiedervereinigung 1990 und dem dadurch möglichen
Handelsaustausch in die Ostländer stieg deshalb der Lkw-Verkehr in
Deutschland sprunghaft an, und das Ende der Zuwächse ist noch nicht
in Sicht. Selbst Megaanstrengungen von Bund- und Ländern schafften es
nicht, die notwendigen Parkplatzinfrastrukturen auf der Autobahn zu
errichten. Es fehlt nicht an Restaurants und Tankstellen auf und
entlang der Autobahn, die stehen teilweise gähnend leer, es fehlt
ausschließlich an Parkraum, gerade für diejenigen, die in Deutschland
keinerlei Umsätze auslösen, sondern nur schnell passieren wollen,
aber irgendwo schlafen müssen, bzw. die gesetzlich vorgeschriebenen
Fahrpausen einhalten wollen. Frühere Analysen der Autohofketten
haben ergeben, dass über 50% der Lkw-Autobahnbenutzer auf den
Rastanlagen keinerlei Konsum auslösen, also weder tanken, noch essen
und trinken, oder im Shop etwas kaufen. Diese größte Gruppe parkt
zudem sehr frühzeitig die kostenlosen Parkplätze zu.

Vagabundierende Lkw-Fahrer ohne jede Versorgung

Die Not ist so groß, dass seit gut zwei Jahren sogar einfach auf
den Standstreifen der Autobahn (u.a. Ballungszentren München,
Nürnberg, Heilbronn, Frankfurt, Hannover, Ruhrgebiet und Hamburg) der
Lkw abgestellt wird. Dort "vagabundieren" die Fahrer, von höllischem
Lärm umgeben, abgeschnitten von Toiletten, Waschmöglichkeiten und
Kommunikation.

Direkt an den Autobahnausfahrten befinden sich die
mittelständischen Autohöfe, die sich mit einem Schwerpunkt auf die
Lkw-Kundschaft spezialisiert haben. Dort übernachten wochentags über
30.000 Lkws. Somit stellen die Autohöfe heute gut die Hälfte der
unproblematischen Lkw-Parkflächen in Deutschland zur Verfügung. In
diesen autobahnnahen Gewerbegebieten liegt aber noch ein kurz- und
mittelfristiges Lkw-Parkplatz-Neubaupotential in fünfstelliger Höhe.
Auch kostet dort der Parkplatzbau nicht einmal die Hälfte im
Vergleich zum Bau "auf" der Autobahn. Werden diese Flächen mit
einbezogen, spart sich der Steuerzahler über 50.000 Euro pro
Lkw-Parkplatz, insgesamt einen Milliardenbetrag.

Die Autohöfe müssen wohl deshalb zukünftig von der
Verkehrspolitik noch weit intensiver eingebunden werden, sonst wird
die Parkplatztragödie auch innerhalb der nächsten Jahrzehnte nicht
aufgearbeitet. Erste Bundesländer waren schon erfolgreich. In
Kooperation konnten hier einige tausend neue Lkw-Parkplätze
geschaffen werden.

Auch haben die Autohöfe initiativ angefangen, sich der
explodierenden Ladungskriminalität mit mittlerweile jährlichen
Schäden in Milliardenhöhe entgegenzustemmen. Bereits 20 Anlagen quer
durch Deutschland bieten mit dem "Premium-Parken" Konzept schon erste
"Sicherheitsinseln" an.

E-Mobilität bei Autohöfen mit dreifacher Effizienz wichtig für die
E-Auto-Akzeptanz

Da die Autohöfe über die Autobahnausfahrt von beiden
Autobahnrichtungen und von der anliegenden Region angefahren werden
können, sind die Schnellladesäulen hier dreifach ausgelastet. Dadurch
entstehen Sonderformen im Alleinstellungsmerkmal, wie die
Supercharger von TESLA. Der Bundesbürger wird sich dann in größerer
Anzahl für das E-Auto entscheiden, wenn eine Nachladung auch
außerhalb der Stadt, also bei weiteren Fahrten, absolut gesichert
ist. Da dies im Besonderen in den Autohöfen geschieht, sind sie für
die Entwicklung des E-Auto Marktes von wesentlicher Bedeutung.

Statistik

Unfälle mit Todesfolge aufgrund von Autobahnbenutzern, die auf
wildgeparkte Lkws auffahren, die auf überfüllten Raststätten
abgestellt waren:

Vor 2016 gab es in drei Jahren durchschnittlich einen toten
Fahrer. In 2016 waren es bereits vier Tote. Im ersten Halbjahr 2017
sind es nun schon sechs Tote.

Lkw-Parkplatzdefizit

Die Vereinigung Deutscher Autohöfe e.V. , kurz VEDA, analysiert
bereits seit 1990 die Parkplatzsituation rund um die Deutschen
Autobahnen. Die Prognosen lagen bis jetzt immer richtig, mit sehr
geringer Abweichung. Das nun ausgewertete Zahlenmaterial setzt sich
zusammen aus einer permanenten Fortschreibung der bestehenden und
hinzukommenden Lkw Parkstände, aus den aktuellen
Fehlbestandsmeldungen der Fachbehörden der Länder und aus nächtlichen
Stichpunktzählungen auf ausgewählten Streckenzügen außerhalb der
offiziellen Parkplatzanlagen. In der Zahl von 31.000 Lkw Parkplätzen
sind die 7.000 Lkws beinhaltet, die extrem verkehrsgefährdend auf dem
Standstreifen der Autobahn, im Ein- und Ausfahrtsbereich und im
Pkw-Tank- und Parkbereich der bewirtschafteten und unbewirtschafteten
Autobahn-Raststätten. Eine Probe kann man machen über das früher
bereits festgestellte Defizit, fortgeschrieben mit dem
durchschnittlich jährlich hinzukommenden Minus, der Differenz aus dem
tatsächlichen Neubau und dem notwendigen Neubau aufgrund der
Bundes-Prognosen im Straßengütertransportzuwachs.



Pressekontakt:
VEDA - Vereinigung Deutscher Autohöfe
Vereinigung Deutscher Autohöfe e.V.
Sonnenberg 28
22958 Kuddewörde
Präsident Alexander Ruscheinsky und Geschäftsführer Herbert Quabach
Herbert.quabach(at)veda-ev.de
0172 / 5445551
www.veda-ev.de

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Datum: 30.08.2017 - 10:51 Uhr
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