(ots) - Die Halbjahresbilanz im Bauhauptgewerbe fällt 
ausgesprochen positiv aus: Wie der Hauptverband der Deutschen 
Bauindustrie in der neuesten Ausgabe seines Aktuellen Zahlenbildes 
mitteilt, meldeten die Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten für die
ersten sechs Monate ein Umsatzplus von nominal 10,2 %. Damit 
erreichte der Umsatz einen neuen Rekord: Der Halbjahres-Wert ist der 
höchste seit fast 20 Jahren. Auch für Juni meldete die Branche ein 
deutliches Umsatzplus (+ 8,2 %) und das, obwohl den Unternehmen zwei 
Arbeitstage weniger zur Verfügung standen als im vergleichbaren 
Vorjahresmonat. Auch für das zweite Halbjahr ist die Branche 
optimistisch: 93 % der Unternehmen erwarten in den kommenden sechs 
Monaten eine günstigere oder zumindest gleichbleibende - und somit 
gute - Geschäftslage. Dies verwundert nicht - der Auftragseingang 
legte im ersten Halbjahr schließlich um nominal 5,5 % zu. Dass das 
Orderplus im Juni mit 1,0 % eher verhalten ausfiel, ist nicht auf 
eine sich abschwächende Baukonjunktur zurückzuführen, sondern nur 
eine Reaktion auf das mittlerweile erreichte hohe Niveau der 
Auftragseingänge: Im Juni 2016 wurde ein Plus von 22 % ausgewiesen. 
Die nach wie vor gute Entwicklung spiegelt sich auch in dem vom 
Statistischen Bundesamt berechneten preis-, saison- und 
arbeitstäglich bereinigten Auftragseingang wider: Er lag im Juni um 
3,9 % über dem Vormonat.
   Für den Wohnungsbau meldeten die Baubetriebe für das erste 
Halbjahr ein Umsatzplus von 11,3 % und ein Orderplus von 4,9 % (Juni:
+ 11,0 % bzw. + 3,6 %). Die Bausparte profitierte nicht nur von den 
nach wie vor niedrigen Zinsen, sondern auch von der weiterhin guten 
Arbeitsmarktlage sowie den Wanderungsbewegungen insbesondere in die 
Großstädte. Auf den ersten Blick verwundert somit die aktuelle 
Entwicklung der Baugenehmigungen: Im ersten Halbjahr wurde der (Neu- 
und Um- ) Bau von 170.000 Wohnungen genehmigt, 7,3 % weniger als im 
vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Dieser Rückgang ist aber nicht auf 
ein Abflachen der Nachfrage, sondern auf einen Basiseffekt 
zurückzuführen: In den ersten sechs Monaten 2016 sind die 
Genehmigungen - aufgrund des Vorzieheffektes durch die Verschärfung 
der Energieeinsparverordnung - um 30 % gestiegen. Hinzu kommt, dass 
die Baugenehmigungen, insbesondere in Städten mit hoher Zuwanderung 
wie Berlin, Frankfurt, Düsseldorf, Köln, Hamburg und München, nach 
wie vor hoch sind: Diese lagen in der Summe der genannten Städte um 
20,6 %, die Neubaugenehmigungen von Mehrfamilienhäusern (inkl. 
Wohnheime) sogar um 27,2 % über dem Vorjahresniveau. Von einem Ende 
des Wohnungsbaubooms kann somit nicht die Rede sein.
   Auch der Öffentliche Bau schloss das erste Halbjahr positiv ab: 
Der Umsatz stieg um 10,7 %, der Auftragseingang um 7,2 % (Juni: + 7,0
% bzw. + 9,0 %). Der Hauptverband führt dies überwiegend auf den 
"Investitionshochlauf" bei den Verkehrswegeinvestitionen des Bundes 
zurück. Entsprechend stark legte der Straßenbau zu: Die Unternehmen 
meldeten einen Anstieg des Umsatzes und des Auftragseingangs von 13,1
% bzw. 8,8 % (Juni: + 10,8 %, + 3,5 %). Dies deckt sich auch mit den 
Angaben des Bundesfinanzministeriums: Laut aktuellem Monatsbericht 
lagen die Ausgaben des Bundes für den Straßenbau in diesem Zeitraum 
um 9,7 % über dem Niveau des vergleichbaren Vorjahreszeitraums. Aber 
auch der "Kommunalinvestitionsförderungsfonds" scheint bei den 
Unternehmen anzukommen: Der Umsatz im Öffentlichen Hochbau stieg um 
7,6 %, der Auftragseingang um 11,5 % (Juni: - 2,1 %, + 31,7 %).
   Positive Signale kamen auch aus dem Wirtschaftsbau: Der Umsatz 
legte im ersten Halbjahr um 9,1 % und der Auftragseingang um 4,3 % zu
(Juni: + 7,6 %, - 7,3 %). Besonders stark gestiegen ist der Umsatz im
Wirtschaftshochbau (+ 11,2 %, Juni: + 10,6 %), auch die Nachfrage 
legte im ersten Halbjahr zu (+ 5,3 %, Juni: - 9,8 %). Der 
Wirtschaftstiefbau entwickelte sich hingegen unterdurchschnittlich: 
Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr um 5,8 %, der Auftragseingang 
sogar nur um 2,6 % (Juni: + 3,1 % bzw. - 2,9 %). Angesichts der 
zusätzlichen Mittel für die Deutsche Bahn AG hätte der Hauptverband 
mit einer besseren Entwicklung gerechnet. Laut Monatsbericht des 
Bundesfinanzministeriums sind im ersten Halbjahr auch erst 34 % der 
Mittel für 2017 abgeflossen, im vergleichbaren Vorjahreszeitraum 
waren es fast 40 %.
   Alle Angaben und Berechnungen beruhen auf Daten des Statistischen 
Bundesamtes. Auch im Internet mit Info-Grafik abrufbar: 
http://www.bauindustrie.de/presse/ *) Baubetriebe mit 20 und mehr 
Beschäftigten
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