(ots) - Die EU-Kommission hat am Dienstag eine 
"vertiefte Prüfung" der geplanten Übernahme von Monsanto durch Bayer 
angekündigt. In einer ersten Stellungnahme begrüßte Jörg-Andreas 
Krüger, Mitglieder der Geschäftsleitung beim WWF Deutschland, die 
Entscheidung der europäischen Wettbewerbshüter und mahnte zur 
Wachsamkeit:
   "Es ist gut, dass Bayer den US-Saatgut- und Herbizidspezialisten 
Monsanto nicht einfach schlucken darf. Die angekündigte, sogenannte 
vertiefte Prüfung stimmt uns vorsichtig optimistisch, dass die EU im 
laufenden Jahr nicht auch noch eine dritte Elefantenhochzeit im 
Agrar-Sektor durchwinkt. Es kann nicht sein, dass Agrarchemiegiganten
die Äcker der Welt unter sich aufteilen und quasi im Alleingang 
entscheiden, was Landwirte anbauen und Verbraucher essen müssen. Mit 
der Großfusion von Dow und Dupont im März und der Übernahme von 
Syngenta durch Chem China im April wurde eine besorgniserregende 
Machtkonzentration im Agrar-Business eingeleitet. Das ist ein 
gefährlicher Trend. Wenn Bundesregierung und EU wirklich eine 
nachhaltige und gerechte Landwirtschaft im Sinne der Sustainable 
Development Goals (SDG) wollen, müssen sie diesen Deal stoppen.
   Bei einer der entscheidenden Zukunftsfragen, der globalen 
Ernährungssicherheit, darf sich nicht zu viel Marktmacht bei 
einzelnen Unternehmen ballen. Es entstehen unkontrollierbare 
Giganten, die ihre Vormachtstellung bereits in der Vergangenheit oft 
zulasten von Kleinbauern und Umwelt ausgespielt haben. Und das, 
obwohl die Bevölkerung in den meisten Ländern bei ihrer Versorgung 
mit Lebensmittel auf Kleinbauern angewiesen ist.
   Die Übernahme von Monsanto durch Bayer würde die weltweite 
Abhängigkeit der Landwirte von multinationalen Konzernen verstärken, 
den Einsatz von gentechnisch verändertem Saatgut und gefährlichen 
Chemikalien befördern und der Ausbreitung umweltschädlicher 
Monokulturen Vorschub leisten. Verlierer wären die Kleinbauern und 
die Umwelt sein. Mit gentechnisch verändertem Saatgut und Agrarchemie
ist ein weiterer Rückgang von Biodiversität vorprogrammiert."
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