(ots) - Enge Bindung - trotz Brexits. In diesem frommen 
Wunsch stimmten am Donnerstag in Aachen ein deutscher Staatsmann und 
ein britischer Historiker beredt überein. Bei der Verleihung des 
Internationalen Karlspreises an den Deutschland-Kenner und EU-Freund 
Timothy Garton Ash beteuerte sein Laudator, Bundespräsident 
Frank-Walter Steinmeier, die nachbarschaftlichen Verflechtungen 
beider Staaten blieben bestehen. Es hatte etwas Beschwörendes und 
Anrührendes, wie beide Redner einer politischen Idee das Wort 
redeten, der das Fundament wegzubrechen droht. Vor allem aber war es 
tröstlich, einem "englischen Europäer" (Ash über Ash) zu lauschen, 
der seit jeher mehr das Einigende als das Trennende betont. Ash, 
dieser couragierte Grenzgänger zwischen Akademie und Journalismus, 
nannte oft den Romancier Thomas Mann als Grund seines 
Deutschland-Faibles. Mann hatte früh erkannt, dass der europäische 
Gedanke zumal in Krisenzeiten die Möglichkeit bietet, 
nationalstaatliche Partikularinteressen zu überkommen. Timothy Garton
Ash stiftet mithin notwendige Hoffnung: Die einstweilen gescheiterte 
Beziehung der Briten zur EU wird sich neu gestalten lassen.
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