(ots) - 
   Untergruppenanalyse ergibt über 80 %-ige Reduzierung des Risikos 
einer Behinderungsprogression mit Cladribin-Tabletten im Vergleich zu
Placebo
   Merck, ein führendes Wissenschafts- und Technologieunternehmen, 
hat die Präsentation neuer Analysen von Wirksamkeits- und 
Sicherheitsdaten für das Prüfpräparat Cladribin-Tabletten im Rahmen 
von Posterpräsentationen auf der Jahrestagung der American Academy of
Neurology (AAN) vom 22. bis 28. April 2017 in Boston (Massachusetts, 
USA) angekündigt.
   Die Ergebnisse aus einer retrospektiven Untergruppenanalyse der 
Phase-III-Studie CLARITY von 870 Patienten mit hoher 
Krankheitsaktivität* belegen eine statistisch signifikante 
Reduzierung des Risikos einer Behinderungsprogression sowie von 
Krankheitsschüben mit Cladribin-Tabletten (Dosis 3,5 mg/kg, n = 433) 
im Vergleich zu Placebo (n = 437) bei Patienten mit schubförmiger 
Multipler Sklerose (MS). Die Patienten waren zuvor nicht behandelt 
worden oder hatten krankheitsmodifizierende Therapien erhalten.
   "Wir wissen, dass bei einem Anteil von MS-Patienten ein höheres 
Risiko von Krankheitsschüben und Behinderungsprogression besteht als 
in der breiteren Population", sagte Prof. Gavin Giovannoni, einer der
leitenden Prüfärzte der CLARITY-Studien und Professor für Neurologie 
an der Barts and The London School of Medicine and Dentistry. "Dies 
sind wichtige Daten, da sie darauf hinweisen, dass Patienten in der 
Untergruppe mit hoher Krankheitsaktivität bei Behandlung mit 
Cladribin-Tabletten ein höheres Ansprechen aufwiesen als die 
Gesamtpopulation der CLARITY-Studie."
   Die Analyse zeigte, dass im Vergleich zu Placebo die Behandlung 
mit Cladribin-Tabletten (3,5 mg/kg) bei Patienten mit hoher 
Krankheitsaktivität (82 %; P = 0,0001) mit einer größeren Reduktion 
des Risikos einer bestätigten EDSS-Progression im Zeitraum von 6 
Monaten verbunden war als bei der CLARITY-Gesamtpopulation (47 %; P =
0,0016). Zudem zeigten die Daten, dass Cladribin-Tabletten das 
relative Risiko der jährlichen Schubrate bei Patienten mit hoher 
Krankheitsaktivität (67 %; P < 0,0001) im Vergleich zur 
CLARITY-Gesamtpopulation (58 %; P = < 0,0001) senken konnten. Die 
Studie zeigte, dass Schub- und Behandlungsvorgeschichte sowie 
MRT-Befunde helfen können, Patienten zu identifizieren, bei denen ein
erhöhtes Risiko für Krankheitsschübe und Behinderungsprogression 
besteht.
   "Cladribin-Tabletten sollen selektiv auf die adaptive Immunabwehr 
bei MS einwirken und damit den Behandlungsbedarf von Patienten decken
können, bei denen bereits ein höheres Risiko für 
Behinderungsprogression oder Krankheitsschübe besteht", sagte Luciano
Rossetti, Leiter der globalen Forschung und Entwicklung im 
Biopharma-Geschäft von Merck.
   Eine Sicherheitsanalyse von Patienten, die in der CLARITY- bzw. 
CLARITY-Erweiterungsstudie an 20 Tagen in einem Zeitraum von zwei 
Jahren Cladribin-Tabletten erhielten, zeigte, dass die medianen 
Lymphozytenzahlen nach der 10-tägigen Behandlungsphase im 
Behandlungsjahr 1 bis auf 1,00×10(hoch9)/l sanken. Zum Ende von 
Behandlungsjahr 1 und 2 waren die medianen Lymphozytenzahlen jedoch 
wieder in den Normalbereich zurückgekehrt. In der 2-jährigen 
CLARITY-Studie trat bei den mit Cladribin-Tabletten behandelten 
Patienten als häufigstes unerwünschtes Ereignis (UE) eine 
Lymphozytopenie auf. Die Infektionsinzidenz betrug 48,3 % unter 
Behandlung mit Cladribin-Tabletten und 42,5 % unter Placebo, wobei 
99,1 % bzw. 99,0 % der Ereignisse von den Prüfärzten als leicht bis 
mittelschwer eingestuft wurden.
   *Ein erhöhtes Krankheitsprogressionsrisiko und/oder hohe 
Krankheitsaktivität definiert sich als größer-gleich 1 
Krankheitsschub im Jahr vor Studienaufnahme unter 
krankheitsmodifizierender Therapie UND größer-gleich 1 T1-Gd+- oder 
größer-gleich 9 T2-Läsionen sowie bzw. größer-gleich 2 
Krankheitsschübe im Jahr vor Studienaufnahme unabhängig von einer 
krankheitsmodifizierenden Vorbehandlung.
   Über Cladribin-Tabletten 
   Cladribin-Tabletten sind ein Prüfpräparat für die orale 
Kurzzeittherapie. Es soll selektiv und periodisch auf Lymphozyten 
abzielen können, die maßgeblich am Krankheitsgeschehen von MS 
beteiligt sein sollen. Cladribin-Tabletten befinden sich derzeit in 
der klinischen Prüfung und sind noch in keiner Indikation zur 
Behandlung in den USA, Kanada und Europa zugelassen. Im Juli 2016 hat
die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) den Zulassungsantrag für 
Cladribin-Tabletten zur Behandlung von schubförmig remittierender 
Multipler Sklerose zur Prüfung angenommen. Das klinische 
Entwicklungsprogramm für Cladribin-Tabletten beinhaltet:
   - CLARITY (CLAdRIbine Tablets Treating MS OrallY)-Studie mit 
     Erweiterungsstudie: zweijährige, placebokontrollierte 
     Phase-III-Studie zur Bewertung der Wirksamkeit und Sicherheit 
     von Cladribin-Tabletten als Monotherapie bei Patienten mit 
     schubförmiger MS sowie zweijährige Erweiterungsstudie zur 
     Erhebung von Daten zur langfristigen Sicherheit und Wirksamkeit 
     einer längerfristigen Verabreichung von Cladribin-Tabletten von 
     bis zu vier Jahren.
   - ORACLE MS (ORAl CLadribine in Early MS)-Studie: zweijährige, 
     placebokontrollierte Phase-III-Studie zur Bewertung der 
     Wirksamkeit und Sicherheit von Cladribin-Tabletten als 
     Monotherapie bei Patienten mit Risiko für die Entwicklung von MS
     (Patienten, bei denen ein erstes klinisches Ereignis auf MS 
     hinweist).
   - ONWARD (Oral Cladribine Added ON To Interferon beta-1a in 
     Patients with Active Relapsing Disease)-Studie: 
     placebokontrollierte Phase-II-Studie primär zur Bewertung der 
     Sicherheit und Verträglichkeit von Cladribin-Tabletten als 
     Zusatztherapie für Patienten mit schubförmiger MS, bei denen 
     während der etablierten Behandlung mit Interferon beta ein 
     aktiver Schub stattgefunden hat.
   - PREMIERE (Prospective Observational Long-term Safety Registry of
     Multiple Sclerosis Patients Who Have Participated in Cladribine 
     Clinical Studies)-Studie: Interimsdaten der 
     Langzeitnachbeobachtung aus dem prospektiven Register PREMIERE 
     zur Bewertung der Sicherheit und Wirksamkeit von 
     Cladribin-Tabletten. Die Follow-up-Daten umfassen insgesamt über
     10.000 Patientenjahre Exposition, wobei einige Patienten über 
     mehr als acht Jahre nachbeobachtet wurden.
   Über Multiple Sklerose 
   Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung 
des zentralen Nervensystems und die häufigste, nicht-traumatische, zu
Beeinträchtigungen führende neurologische Erkrankung bei jungen 
Erwachsenen. Schätzungen zufolge sind weltweit etwa 2,3 Millionen 
Menschen an MS erkrankt. Die Symptome können unterschiedlich sein, 
wobei vor allem Sehstörungen, Taubheit oder Kribbeln in den 
Gliedmaßen sowie Kraftlosigkeit und Koordinationsprobleme auftreten. 
Am weitesten verbreitet ist die schubförmig verlaufende MS. Sämtliche
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   Über Merck 
   Merck ist ein führendes Wissenschafts- und Technologieunternehmen 
in den Bereichen Healthcare, Life Science und Performance Materials. 
Rund 50.000 Mitarbeiter arbeiten daran, Technologien 
weiterzuentwickeln, die das Leben bereichern - von 
biopharmazeutischen Therapien zur Behandlung von Krebs oder Multipler
Sklerose über wegweisende Systeme für die wissenschaftliche Forschung
und Produktion bis hin zu Flüssigkristallen für Smartphones oder 
LCD-Fernseher. 2016 erwirtschaftete Merck in 66 Ländern einen Umsatz 
von 15,0 Milliarden Euro. 
   Gegründet 1668 ist Merck das älteste pharmazeutisch-chemische 
Unternehmen der Welt. Die Gründerfamilie ist bis heute 
Mehrheitseigentümerin des börsennotierten Konzerns. Merck besitzt die
globalen Rechte am Namen und der Marke Merck. Einzige Ausnahmen sind 
die USA und Kanada, wo das Unternehmen als EMD Serono, MilliporeSigma
und EMD Performance Materials auftritt.
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