(ots) - Ende letzten Jahres hatte sich der Bundesrat darauf 
geeinigt, die Einstufung der HBCD-haltigen Polystyrole - allgemein 
unter Styropor bekannt - als gefährliche Abfallart für ein Jahr 
auszusetzen. Der Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks 
(ZVDH) hatte damals schon befürchtet, dass damit die Lösung des 
Entsorgungsnotstands, der durch die "neue Gefährlichkeit" entstanden 
ist, nur aufgeschoben, aber nicht behoben ist. Eine aktuelle Umfrage 
des ZVDH unter seinen Mitgliedsbetrieben scheint dies zu bestätigen.
   "Auch wenn die Umfrage nicht repräsentativ ist, so haben wir doch 
einen Eindruck über die jetzige Entsorgungssituation gewonnen. Es 
gibt immer noch Dachdeckerbetriebe, die HBDC-haltige Dämmstoffe nicht
entsorgen können, weil sie keine Müllverbrennungsanlage finden, die 
bereit ist, diese anzunehmen. Andere Betriebe erwähnen die zum Teil 
immer noch hohen Kosten, die bei der Entsorgung anfallen. Insgesamt 
liegen die Spannbreiten unglaublicher Weise zwischen 200 und 5.000 
Euro pro Tonne. Dieses Ungleichgewicht bei der Preisgestaltung ist 
für uns nicht nachvollziehbar. Wir fordern daher, die Einstufung des 
Polystyrols als gefährlichen Stoff komplett wieder zurückzunehmen", 
erklärt ZVDH-Hauptgeschäftsführer Ulrich Marx.
   Dass die Stoffströme dokumentiert werden müssten und dies auch 
nachzuweisen sei, ist für den Verbandschef selbstverständlich. Dies 
sei aber auch ohne die Einstufung als gefährlicher Abfallart möglich,
macht er deutlich. "Unverständlich ist das Beharren einzelner 
Umweltminister auf dem angeblichen Aushebeln des Umweltschutzes: Brom
wird durch das Verbrennen unschädlich gemacht, es entstehen dabei 
auch keine giftigen Dämpfe. Und ob das Brom in den HBCD-haltigen 
Dämmstoffen im Baumischabfall oder als Monocharge verbrannt wird, ist
hierfür völlig irrelevant. Selbst die Bundesumweltministerin Barbara 
Hendricks folgt unserer Auffassung und hält die Einstufung für 
überzogen, zumal diese auch von der Europäischen Kommission nicht 
gefordert war", führt Marx weiter aus und ergänzt: "Ende März tagt 
die Bund-Länder-Arbeitsgruppe zu diesem Thema: Wir sind gespannt, mit
welchem Ergebnis!"
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