(ots) - Auf dem Medientag des Handwerks erklärte der 
Vorsitzende der Bundesvereinigung Bauwirtschaft, Karl-Heinz 
Schneider, dass sich der Bau wieder zu der Konjunkturlokomotive 
entwickelt hat. Während die gesamte Volkswirtschaft 2016 nur um 1,8 
Prozent gewachsen ist, konnte der Bau eine preisbereinigte Steigerung
der Bruttowertschöpfung von 2,8 Prozent erreichen. Das Umsatzwachstum
ergab ein Plus von 3,8 Prozent auf nunmehr 303 Mrd. Euro gesamt. 
   Schneider: "Für 2017 rechnen wir mit einem weiteren Wachstum um 
2,8 Prozent auf dann 311,6 Mrd. Euro." 
   Im Bereich Bauhauptgewerbe und GalaBau setzt die Neubautätigkeit 
im Wohnungsbau weiter die entscheidenden Impulse. Mit ca. 320.000 
neuen Wohnungen in 2017 wird in etwa wieder das Fertigstellungsniveau
aus dem Jahr 2001 erreicht, gegenüber 2009 entspricht es einer 
Verdopplung der Fertigstellungszahlen. Damit wird aber noch nicht das
Ziel von 350.000 Wohnungen pro Jahr erreicht. Schneider: "Um die 
Baufertigstellungen auf das Zielmaß zu erhöhen, ist eine Anpassung 
der Abschreibung an den tatsächlichen Wertverzehr von 2 % auf 3 % 
dringend geboten. Zudem sollte die Wohneigentumsbildung durch 
staatliche Zuschüsse zu gefördert werden." 
   Auch im Bereich der Ausbauhandwerke und Gebäudetechnik verfügen 
die Innungsbetriebe über stabile Auftragsreichweiten und eine solide 
Geschäftsentwicklung. 
   Schneider: "Ein paar Wermutstropfen gibt es aber dennoch bei den 
politischen Rahmenbedingungen." 
   Die Umweltpolitik belastet mit vielfältigen Auflagen die 
Bautätigkeit. Die geplante Gewerbeabfallverordnung zwingt die 
Handwerker künftig, die Bauabfälle in bis zu 10 verschiedene 
Fraktionen zu trennen und diese umfassend zu dokumentieren. Dies wird
die Baukosten erhöhen. 
   Ein erträglicher Kompromiss zeichnet sich bei der Neuregelung zum 
Bauvertragsrecht und den damit verbundenen Aus- und Einbaukosten ab. 
Bauunternehmer sollen erstmals einen gesetzlichen Anspruch auf Ersatz
der sog. Aus- und Einbaukosten für Schäden erhalten, die aufgrund 
mangelhaft gelieferter Bauprodukte entstanden sind. Die 
verpflichtende Einführung von Baukammern bei den Landgerichten wird 
begrüßt und entspricht einer langjährigen Position der deutschen 
Bauwirtschaft. Mit den Baukammern soll sichergestellt werden, dass 
mit dem neuen Anordnungsrecht des Bauherren eine zusätzliche 
Vergütung im Streitfall auch zeitnah durchgesetzt werden kann. "Sorge
bereitet der Bundestagswahlkampf," so Schneider, "der zu einem 
Überbietungswettbewerb im Hinblick auf den Ausbau des Sozialstaats 
werden könnte." Nach Auffassung der Branche führen höhere 
Sozialkosten zu einem weiteren Anstieg der Arbeitskosten, was mehr 
Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung nach sich ziehen würde. 
Schneider abschließend: "Bauinvestitionen stärken die 
Binnenkonjunktur. Konsumtive Ausgaben haben demgegenüber aufgrund der
weltwirtschaftlichen Verflechtung nur einen begrenzten Effekt für die
Binnenwirtschaft. Gerade in Zeiten hoher Handelsbilanzüberschüsse ist
die Stärkung der Binnenkonjunktur von großer Bedeutung, um den 
Wohlstand in Deutschland nachhaltig zu sichern. Vor allem aber kommen
Bauinvestitionen der regionalen Wirtschaft vor Ort zugute. Von den 
gesamten Bauinvestitionen 2016, die von den Produzenten des Bauhaupt-
und Ausbaugewerbes erbracht wurden, entfielen fast 90 % auf das 
mittelständische Baugewerbe."
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