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"Wir brauchen keine Miesmacher, sondern Mutmacher" / Gastkommentar des Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, in der "Welt am Sonntag"

ID: 1463417

(ots) - In aller Welt wird mit Respekt und Anerkennung auf
Deutschland geblickt. In vielen Ranglisten, in denen die "besten
LÀnder" oder die Staaten mit der "höchsten LebensqualitÀt"
dargestellt werden, liegt Deutschland weit vorn - mitunter sogar auf
Platz eins. Die Tatsachen sprechen auch fĂŒr sich: In unserem Land
haben 43 Millionen Menschen Arbeit. Die Arbeitslosigkeit liegt
derzeit auf dem niedrigsten Stand seit einem Vierteljahrhundert. Die
Löhne steigen. 2016 konnten sich die Rentner ĂŒber die grĂ¶ĂŸte
Rentenerhöhung seit 20 Jahren freuen. FĂŒr die Pflege, Bildung und
Sicherheit tun wir mehr als jemals zuvor.

Diese gute Lage muss erhalten bleiben. CDU und CSU wollen darĂŒber
hinaus, dass es den BĂŒrgerinnen und BĂŒrgern in den nĂ€chsten Jahren
insgesamt noch besser geht. Das ist nicht leicht. Keine Frage. Das
ist aber unser Anspruch. Das Ziel ist erreichbar, weil die Menschen
etwas leisten wollen, weil unser Land fĂŒrwahr ein Land der Ideen ist
und weil die Union die richtige Politik betreiben wird. Derzeit wird
kontrovers diskutiert, wie es dem Land tatsÀchlich geht. Wir sollten
hier ehrlich miteinander umgehen. Es sollten keine Zerrbilder
entworfen werden, nur um darauf eine Wahlkampagne aufzubauen.
Deutschland ist ein Land, das keinen zurĂŒcklĂ€sst, insbesondere die
nicht, die sich MĂŒhe geben. Unser Sozialsystem wurde immer weiter
ausgebaut.

Auch die SPD hat noch zur Jahreswende ganz anders gesprochen als
heute. Heute redet der SPD-Kanzlerkandidat das Land schlecht, so wie
man es sonst von Frau Wagenknecht und Herrn Lafontaine gewohnt ist.
Wir brauchen aber keine Miesmacher, sondern Mutmacher. Und wer schon
die Lage falsch zeichnet, kann erst recht fĂŒr Deutschland keinen
Erfolg versprechenden Plan fĂŒr die Zukunft entwerfen.

VernĂŒnftig wĂ€re es, wenn wir in den nĂ€chsten Monaten ĂŒber die




wahren Herausforderungen diskutieren wĂŒrden. Beispiel: China hat in
den letzten 25 Jahren seine Wirtschaftsleistung
verachtundzwanzigfacht. Heute betrÀgt Chinas Anteil am weltweiten
Bruttoinlandsprodukt 15 Prozent, der Anteil Europas ist hingegen im
vergangenen Vierteljahrhundert von 31 auf 22 Prozent gesunken. Allein
diese Zahlen zeigen: Die weltweite Konkurrenz wÀchst.

Deutschland muss also seine Spitzenstellung in Technik und
Produktion verteidigen, um seinen Wohlstand zu erhalten und
auszubauen. Das ist die zentrale Herausforderung fĂŒr unser Land,
nicht die LĂ€nge des Arbeitslosengelds I. Die Entwicklung ist auf
vielen Feldern rasant. So erfinden sich die deutschen
Automobilhersteller gerade neu, um auch im kommenden Zeitalter von
selbstfahrenden Autos und ElektromobilitÀt die Nase vorn zu haben.

Ziel von verantwortlicher Politik muss also sein, unsere gute
BeschÀftigungslage zu halten und möglichst noch mehr Menschen in
Arbeit zu bringen. Wir dĂŒrfen nicht wieder zurĂŒck ins Jahr 2005 zum
Ende von Rot-GrĂŒn mit fĂŒnf Millionen Arbeitslosen und einer
Jugendarbeitslosigkeit von 12,5 Prozent! Jede Form von BeschÀftigung
im Rahmen der Gesetze ist sozialer als Arbeitslosigkeit. Darum
brauchen wir eine gewisse FlexibilitÀt im Arbeitsrecht.
Arbeitslosigkeit entmutigt die Menschen und belastet die
Gesellschaft. Die Kosten der Arbeitslosigkeit fĂŒr Staat und
Sozialkassen lagen 2005 bei 88 Milliarden Euro. Heute sind es rund 30
Milliarden weniger! Der Dreh- und Angelpunkt unseres Wohlstands wird
auch in Zukunft das Wirtschaftswachstum bleiben. Ja, wir brauchen
Wachstum, auch wenn die anderen im Bundestag vertretenen Parteien das
Wachstum mehr oder weniger verteufeln.

Dabei liegen die ZusammenhĂ€nge auf der Hand: Wachstum nĂŒtzt jeder
BĂŒrgerin und jedem BĂŒrger, den Alten und den Jungen, den Familien wie
den Alleinstehenden. Wenn die Wirtschaft wÀchst, entstehen neue und
vor allem besser bezahlte ArbeitsplÀtze. Sehr viele werden sich mehr
leisten können. Der Staat nimmt mehr ein: Steuern und Sozialabgaben.
Er kann mehr investieren: in die Infrastruktur, in die Umwelt, in die
Alterssicherung, in die Verteidigung, in die innere Sicherheit - und
nicht zuletzt in die Bildung.

Es ist doch bei uns lĂ€ngst nicht mehr so, dass ohne RĂŒcksicht auf
Umwelt und Mensch produziert wird. Die Wirtschaft wÀchst in
Deutschland schon lange vernĂŒnftig, aber sie sollte auch weiter
wachsen.

Dazu brauchen wir erstens starke Unternehmen. Im Gegensatz zu
anderen Bundestags-Parteien bekennen wir von der Union uns zu den
Unternehmen, weil wir wissen, dass in starken Unternehmen eher
Arbeitnehmer angestellt werden und sie dort auch Chancen auf einen
besseren Verdienst haben. Daher mĂŒssen die Unternehmen verlĂ€ssliche
Rahmenbedingungen behalten. Ihre Steuerbelastung darf nicht erhöht
werden, denn sie benötigen Planungssicherheit. ZusÀtzlich ist eine
neue steuerliche Förderung von Forschung und Entwicklung in den
Unternehmen notwendig.

Zur Sicherung von Wachstum und Wohlstand brauchen wir zweitens
einen starken Staat. Er muss effektiv Terror und KriminalitÀt
bekĂ€mpfen und die Regeln fĂŒr das Zusammenleben durchsetzen.
Verwaltung und Justiz mĂŒssen funktionieren. Es kann nicht sein, dass
Gelder fĂŒr öffentliche Investitionen nicht verbraucht werden, weil
die Behörden ĂŒberlastet sind und das Recht zu kompliziert ist. Wir
mĂŒssen diese Blockaden lösen.

Und drittens - und das ist das Allerwichtigste: Leistung muss sich
lohnen. Wir mĂŒssen Dynamik und Innovation fördern. Im Gegensatz zu
CDU und CSU denken die anderen Parteien nur an das Verteilen des
Wohlstands, der jeden Tag neu erarbeitet werden muss. Wie verfehlt!
Nur aus grĂ¶ĂŸerer Dynamik folgt höheres Wachstum und nur aus mehr
Wachstum mehr Wohlstand.

Die Leistungen derjenigen, die jeden Tag zur Arbeit gehen, mĂŒssen
daher vom Staat noch stÀrker anerkannt werden. Sie sind die Mitte der
Gesellschaft. Sie sind diejenigen, die die Gesellschaft tragen. Um
diese Menschen und ihre Familien geht es der Union besonders. Die
Bezieher von kleinen und mittleren Einkommen mĂŒssen spĂŒrbar entlastet
werden. 15 Milliarden Euro Steuerentlastungen und der Abbau des
SolidaritĂ€tszuschlags werden kommen. Junge Familien mĂŒssen wir noch
stĂ€rker unterstĂŒtzen, gerade beim Aufbau von Eigentum.

Deutschland muss sich auch in den nÀchsten Jahren weiter
entwickeln, im Bewusstsein und unter Bewahrung seiner Werte. Unser
Bildungssystem ist gut. Es muss aber noch besser werden. Fortschritt
ist nur möglich bei guter Ausbildung und guten
Weiterbildungsmöglichkeiten fĂŒr die Arbeitnehmer in jedem
Lebensalter.

Es spricht viel dafĂŒr, dass der Bund nach der Förderung der
Hochschulen noch mehr fĂŒr die StĂ€rkung der Schulen und Weiterbildung
tun muss. Eine gute Aus- und Weiterbildung ist der SchlĂŒssel fĂŒr die
Sicherheit fĂŒr den Einzelnen. Bildung ist die Voraussetzung fĂŒr das
Wachstum von morgen. Das gilt genauso wie fĂŒr staatliche
Investitionen in die Forschung, aber auch in die Infrastruktur. Nur
ein dynamisches Land kann fĂŒr alle gut sorgen.

Wir haben eine gute Gesundheitsversorgung und Alterssicherung. Die
Renten werden aller Voraussicht nach auch in den nÀchsten Jahren
steigen. Rentner werden kĂŒnftig von Altersarmut nach vielen Prognosen
weniger bedroht sein als heute, wenn die Wirtschaft intakt bleibt.
Die Menschen dĂŒrfen gerade hier nicht verunsichert werden. Ein
generationengerechtes Renten-Modell ist machbar.

Zum Schluss: Die Sicherheit im Land hĂ€ngt auch von den Ă€ußeren
UmstÀnden ab. Die Weltlage ist kompliziert. Aber niemand kann die
Interessen Deutschlands international besser vertreten als Angela
Merkel. Ohne die Bundeskanzlerin wÀre Europa, auf das Deutschland so
angewiesen ist, in einer noch schlechteren Lage, vielleicht sogar am
Ende. Mit ihrer Besonnenheit und Erfahrung trÀgt sie zur
Stabilisierung der Welt bei. Allein das macht sie unverzichtbar.
Schauen wir uns auf der Welt um: In unserem Land braucht niemand
Angst zu haben. Wir leben in einem sicheren Land. Diese Sicherheit
werden wir bewahren, weil wir BeschÀftigung und Wachstum fördern
werden, ohne Menschen zurĂŒckzulassen.

Wir werden Tatkraft und Leistung belohnen, ohne den sozialen
Ausgleich zu vergessen. Die Gesellschaft muss zusammenbleiben, sie
darf aber nicht erstarren. Jedem, der sich anstrengt, soll es besser
gehen, in einem weiterhin sicheren Land. Der Wohlstand soll wachsen.
Das ist unser Ziel fĂŒr die nĂ€chsten Jahre.



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