(ots) - Wer geneigt ist, aus prinzipiellen Erwägungen
über die lange Amtszeit von Angela Merkel zu klagen, der bekam am
Dienstag in Warschau die großen Vorteile langjähriger Erfahrung
vorgeführt. Eine als äußerst heikel geltende Mission wie die Reise
nach Polen, inklusive eines Treffens mit dem autoritären Parteiführer
Jaroslaw Kaczynski, erledigte die Kanzlerin mit beeindruckender
Souveränität. Trotz diverser polnischer Mahnungen im Vorfeld, es mit
den Attacken auf die allein regierenden Rechtskonservativen nicht zu
übertreiben, redete Merkel vor laufenden Kameras Klartext. Sachlich
und in ein Kompliment verpackt forderte die Kanzlerin die Einhaltung
demokratischer Werte ein. Man konnte sich lebhaft vorstellen, wie es
in Jaroslaw Kaczynski zu brodeln begann, der Merkel erst am Abend
hinter verschlossenen Türen traf, weil er kein Regierungsamt innehat
und sich derzeit mit der Rolle des kontrollierenden Strippenziehers
begnügt.
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