(ots) - "Wir halten die Forderung von Umweltministerin 
Hinz nach Einführung der "Blauen Plakette", für eine populistische 
Position", erklärte Heini Schmitt, Landesvorsitzender des dbb Hessen 
in Frankfurt. "Hier geht es darum, Fahrzeuge, die nicht der 
sogenannten "EURO-6-Norm" entsprechen, aus Innenstädten verbannen zu 
können." Der dbb Hessen befürchte, dass die überhastete Einführung 
der Plakette die Arbeitsfähigkeit der hessischen Verwaltung 
gefährdet. 
   Schmitt begründet dies anschaulich: "Die Mitarbeiterinnen und 
Mitarbeiter des Landes Hessen, werden ihre privaten "alten" 
Diesel-Pkw nicht mehr für Dienstreisen einsetzen können, wenn sie 
Innenstädte ansteuern müssen. Angesichts der bestehenden Umweltzonen 
ist das für kleinere Dienststellen, die keine Dienstfahrzeuge haben, 
ein massives Problem." Schmitt ergänzt, dass auch die Dienstfahrzeuge
des Landes zu einem erheblichen Anteil mit Dieselmotoren bestückt 
seien, die der neuen Euro-6-Norm nicht entsprächen und dann wohl auf 
Kosten der Steuerzahler umgerüstet oder  ersetzt werden müssten. Als 
Beispiel für die befürchtete Erschwernis nennt Schmitt die im Rahmen 
der Inklusion eingesetzten Förderschullehrkräfte, die häufig an 
mehreren Schulen eingesetzt würden. "Ein Ausweichen auf den 
Öffentlichen Personennahverkehr ist hier kaum möglich" so Schmitt. 
   "Bei der Polizei zum Beispiel würde sich die Interventionszeit 
drastisch erhöhen, wenn die Beamten zu Fuß ausrücken müssten."  Auch 
Dienstreisen in die Ministerien oder zu Gerichten würden massiv 
erschwert, da die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln je 
nach Lage der Dienststelle erhebliche Schwierigkeiten und zeitliche 
Verzögerungen mit sich bringe. 
   Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landes Hessen könnten 
aber, auch nicht einfach ihre "alten" Pkws durch neue ersetzen. Der 
Wertverfall von Nicht-EURO-6-Autos werde nach der Einführung der 
"Blauen Plakette" massiv sein, bis zur weitgehenden 
Unverkäuflichkeit. Schmitt stellt fest: "Dies kommt einer faktischen 
Enteignung gleich". Die Besoldungspolitik des Landes mit 
Gehaltserhöhungen im Umfang von 1% dürfte es für die ganz 
überwiegende Zahl der Beamtinnen und Beamten unmöglich machen, 
entsprechende neue Fahrzeuge zu beschaffen. 
   Der dbb Hessen erwarte daher von der hessischen Landesregierung 
"Handeln mit Augenmaß". "Das heißt, dass die kurzfristige Einführung 
der Blauen Plakette unterbleibt."
Pressekontakt:
Thonas Müller
Pressesprecher dbb Hessen
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