PresseKat - Westdeutsche Zeitung: Kommentar zum Streit zwischen VW und Zulieferern

Westdeutsche Zeitung: Kommentar zum Streit zwischen VW und Zulieferern

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(ots) - Die Eskalation des Streits zwischen Volkswagen
und zwei Zulieferbetrieben zeigt, wie weit die Abhängigkeiten in der
Automobilindustrie inzwischen gediehen sind. Alles läuft "just in
time", Autohersteller unterhalten keine großen Lager mehr. Der
Zulieferer schickt die Teile und Komponenten im besten Fall passgenau
zum richtigen Zeitpunkt bis ans Band. Der Zulieferer wiederum sieht
sich dabei der geballten Marktmacht der Autobauer gegenüber, die in
alljährlichen Preisrunden mit schöner Regelmäßigkeit auf satte
Rabatte, aber bis ins Detail vorgegebene Qualitäten drängen. Gerade
VW wird dabei nachgesagt, nicht gerade zimperlich mit seinen
Lieferanten umzugehen. Die oftmals mittelständisch geprägten
Unternehmen können es sich meist schlicht nicht leisten, einen so
großen Kunden wie VW zu verlieren - und spielen in der Regel mit.
Dass sich jetzt ausgerechnet der VW-Betriebsratschef über das "miese
Spiel" des Lieferanten echauffiert, ist schon befremdlich. Denn zwei
Zulieferer haben den Spieß einfach mal umgedreht und VW in eine
ungewohnte Rolle gedrängt. Über die Gründe will offiziell niemand so
recht reden. Es zeichnet sich aber ab, dass VW unter dem Schock der
Dieselaffäre die Kosten weiter drücken will - und dieses Mal den
Bogen überspannt haben könnte. Denn die beiden Zulieferer, die den
Aufstand proben, haben viel zu verlieren: Sie können rechtlich
gezwungen werden, die Teile zu liefern. Ihr Ruf dürfte massiv leiden
in einer Branche, die bei der Produktion auf Zuverlässigkeit
angewiesen ist. Das sieht fast nach einer Verzweiflungstat aus. Die
Affäre offenbart in erster Linie massive Schwächen bei der
Einkaufspolitik von VW. Heute setzt kaum noch ein großer Autobauer
bei wichtigen Teilen nur auf einen Zulieferer, um sich nicht
erpressbar zu machen. Der Weltkonzern VW - innerhalb eines Jahres




entlarvt als Lügner und vorgeführt von zwei Lieferanten. Ein
Armutszeugnis.



Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Annette Ludwig
Telefon: 0211/ 8382-2371
annette.ludwi(at)wz.de


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Datum: 19.08.2016 - 18:15 Uhr
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