PresseKat - Institute empfehlen Einführung eines Klimaschutzfaktors im Wärmemarkt / Wie die Energieeinsparvero

Institute empfehlen Einführung eines Klimaschutzfaktors im Wärmemarkt
/ Wie die Energieeinsparverordnung an den Klimazielen ausgerichtet werden kann

ID: 1360571

(ots) - In einer vom Deutschen Verein des Gas- und
Wasserfaches (DVGW) und der Brancheninitiative Zukunft ERDGAS in
Auftrag gegebenen Studie empfehlen drei führende Institute aus den
Bereichen Umweltschutz und Gebäudetechnik die Einführung eines
Klimaschutzfaktors in der Energieeinsparverordnung (EnEV). Damit soll
die Einsparung von CO2-Emissionen ein zentraler Bestandteil der EnEV
werden. Die EnEV ist das wichtigste Gesetzeswerk für die energetische
Bewertung von Neu- und Bestandsbauten. Diese verfehlt in der
aktuellen Form aber ihre Lenkungswirkung hin zu mehr Klimaschutz und
Verbraucheraufklärung. Der vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt
und Energie, dem Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu) und
dem Institut für Technische Gebäudeausrüstung Dresden (ITG)
vorgelegte Vorschlag soll diese Fehlentwicklung nun beheben. Mit der
vorgeschlagenen Korrektur werden zudem die Anreize zu mehr
Energieeffizienz erhöht.

Die Institute schlagen vor, zusätzlich zum so genannten
Primärenergiefaktor einen CO2-Faktor einzuführen. Der
Primärenergiefaktor als zentrales Steuerungselement der EnEV ist eine
künstlich geschaffene Größe, die die Umwandlungseffizienz bei der
Energiebereitstellung angibt. "Die bisherige Formel zur Berechnung
der Primärenergiefaktoren ist nicht geeignet, Energieeffizienz und
CO2-Emissionen transparent abzubilden. Dieser Fehler muss jetzt rasch
korrigiert werden. Die Rahmenbedingungen müssen technologieoffen und
energieträgerneutral gestaltet werden", sagte der
DVGW-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Gerald Linke.

Der CO2-Faktor erlaube eine realistischere Bewertung des
Einflusses des Energieträgers auf das Klima. Dadurch würden weniger
CO2-intensive Energieträger wie Erdgas bessergestellt als
beispielsweise Kohle und Heizöl. Der zusätzliche Faktor könne laut




den Instituten auch schrittweise eingeführt werden. Auf diese Weise
könnten sich Verbraucher, Heizgerätehersteller und die
Wohnungswirtschaft auf die veränderten Anforderungen einstellen.
"Eine konsequente Ausrichtung am Klimaschutz ist nur möglich, wenn
wir den tatsächlichen CO2-Ausstoß aller Heizsysteme und Energieträger
berücksichtigen. Dieser Vorschlag ermöglicht genau das - für mehr
Klimaschutz und für eine bessere Beratung der Verbraucher", so Dr.
Timm Kehler, Vorstand der Brancheninitiative Zukunft ERDGAS.

Eine erste im Februar 2016 vom Wuppertal Institut vorgelegte
wissenschaftliche Studie bescheinigte dem Primärenergiefaktor bereits
eine fehlende Lenkungswirkung in Richtung Klimaschutz. Besonders der
stetig sinkende Primärenergiefaktor für Strom bereitet aus Klimasicht
Sorgen. Zwar wird immer mehr erneuerbarer Strom eingespeist, durch
den Atomausstieg wird aber auch deutlich mehr Kohle verstromt. Wer
Strom zum Heizen nutzt, heizt also effektiv mit Kohle. Durch den
vorgeschlagenen zusätzlichen CO2-Faktor wird eine technologieoffene
Heizsystemauswahl für Verbraucher ermöglicht, sie werden nicht mehr
in verhältnismäßig teure Heizsysteme gedrängt, deren Beitrag zum
Klimaschutz nur auf einem rechnerisch günstigen Primärenergiefaktor
beruht.

Download der Studie:
http://ots.de/Dxdir
http://ots.de/OorOM



Pressekontakt:
DVGW
Daniel Wosnitzka
Robert-Koch-Platz 4
10115 Berlin
Tel. 030-79 47 36 64
wosnitzka(at)dvgw.de
www.dvgw.de

Zukunft ERDGAS
Michael Oppermann
Neustädtische Kirchstraße 8
10117 Berlin
Tel: 030-460 60 15 63
presse(at)erdgas.info
www.zukunft-erdgas.info


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Datum: 25.05.2016 - 09:38 Uhr
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