(ots) - Klar, als erstes fallen einem die Pannen ein. Die
jüngste war vielleicht sogar die peinlichste: Unbekannte drangen in
die noch nicht fertige neue Berliner BND-Zentrale ein und setzten sie
unter Wasser. Ha, ha, die Schlapphüte hatten wieder einmal die Torte
im Gesicht. Doch der Eindruck der Versager-Agentur trügt: In
Demokratien bleiben eben auch solche Pannen nicht lange geheim - das
ist aber keineswegs ein Beleg dafür, dass die Dienste autoritärer
Regime effektiver oder professioneller sind. Dass in Deutschland
bislang kein größerer Terroranschlag stattfand, ist nicht bloß Glück.
Gerade im Nahen und Mittleren Osten hat sich der BND Kompetenz
erarbeitet. Es ist kein Zufall, dass die Verbündeten auf seine
Erkenntnisse zurückgreifen. Oder dass Israel und militante
Gruppierungen wie Hamas und Hisbollah oft auf diskrete deutsche
Vermittlung setzen, wenn es um den heiklen Austausch von Gefangenen
oder Gefallenen geht. Geheimdienstarbeit ist eben nicht bloß ein
kalter Krieg, sondern auch eine Ergänzung von Diplomatie. Ihr Erfolg
heißt Sicherheit - die aber wird von vielen als selbstverständlich
hingenommen.
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