(ots) - Entgegen aktueller Behauptungen: Die Soziale 
Marktwirtschaft in Deutschland existiert und funktioniert. Wahr ist 
aber auch, dass die Soziale Marktwirtschaft deutlich besser 
funktionieren könnte, wenn die Politik mehr auf innovatives 
Unternehmertum, fairen Wettbewerb und nachhaltiges Wachstum setzten 
würde, statt auf zusätzliche Bürokratie. Das unterstrich auch 
Wolfgang Clement, Kuratoriumsvorsitzender der Initiative Neue Soziale
Marktwirtschaft (INSM), heute bei einer Diskussionsveranstaltung in 
Berlin: "Wer einen der rund vier Millionen Arbeitsplätze bekommen 
hat, die in den vergangenen zehn Jahren in Deutschland geschaffen 
wurden, hat das innovativen, wettbewerbsstarken und mutigen 
Unternehmen zu verdanken, die sich ihren wirtschaftlichen Erfolg 
gegen eine inzwischen überbordende Bürokratie erarbeitet haben."
   Clement unterstrich, dass wir wieder mehr Soziale Marktwirtschaft 
in Deutschland brauchen. "Große Aufgaben brauchen eine starke 
Wirtschaft - wer fitte 63-Jährige in Rente schickt, Zeitarbeit 
verdrängt und zulässt, dass Jahr für Jahr fast 50.000 Jugendliche 
ohne Schulabschluss bleiben, schwächt die Wirtschaft zum Schaden 
aller", so Clement.
   In seinem Eröffnungsvortrag analysierte Professor Sinn neben der 
Integrationspolitik der Bundesregierung unter anderem auch deren 
Energiepolitik und Maßnahmen gegen die Folgen des demografischen 
Wandels. Als ein aktuelles Beispiel für falsch verstandene 
Sozialpolitik verwies er auf die von SPD-Chef Sigmar Gabriel wieder 
in die Diskussion gebrachte "Lebensleistungsrente". Sinn dazu: "Die 
Lebensleistungsrente verdient ihren Namen nicht, denn sie orientiert 
sich ja gerade nicht an der Beitragsleistung, sondern stockt die 
unteren Renten auf und verwässert damit das Äquivalenzprinzip. Das 
Äquivalenzprinzip ist aber ein Grundpfeiler des deutschen 
Rentensystems, weil die Beschäftigten wissen, dass sie für ihre 
Beiträge eine proportionale Gegenleistung in Form der späteren Rente 
bekommen. Es ist ein wesentlicher Grund dafür, dass die Schwarzarbeit
in Deutschland weniger ausgeprägt ist als in vergleichbaren Ländern. 
Die angebliche Lebensleistungsrente höhlt den Zusammenhang zwischen 
Beiträgen und Rente aus und schiebt die Rentenbeiträge in die 
Richtung einer bloßen Steuer, der die Betroffenen auszuweichen 
versuchen."
   Ähnlich argumentierte auch Dr. Carsten Linnemann, MdB, 
Vorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU
(MIT): "Schon wieder wird, wie bei der Rente mit 63, kurzsichtig 
agiert. Statt einer neuen Sozialleistung sollten lieber längeres 
Arbeiten und Wohneigentum stärker gefördert werden. Ein Freibetrag in
der Grundsicherung für betriebliche und private Vorsorge sowie eine 
kommunale Rentenstelle, um verdeckter Armut entgegenzuwirken, sind 
weitere Bausteine."
   Auch die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im 
Bundestag, Kerstin Andreae, warf SPD und Union eine falsche 
Rentenpolitik vor. Andreae: "Die Koalition hat mit Rente mit 63 und 
Mütterrente genug Schaden für die langfristige Tragfähigkeit der 
Rentenkasse angerichtet. Für den Schutz vor Altersarmut hat das gar 
nichts gebracht. Hier ist die Koalition tief gespalten und 
handlungsunfähig. Ein bezahlbares Konzept gegen Altersarmut muss bei 
den Menschen ansetzen, die davon besonders bedroht sind. Das sind 
leider immer noch viele Frauen."
   Weitere Informationen zur Veranstaltung sowie zahlreiche Fotos 
finden Sie ab 16 Uhr unter www.insm.de.
Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist ein überparteiliches 
Bündnis aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Sie wirbt für die 
Grundsätze der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland und gibt 
Anstöße für eine moderne marktwirtschaftliche Politik. Die INSM wird 
von den Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektro-Industrie 
finanziert.
Pressekontakt:
Florian von Hennet, Tel. 030 27877-174; hennet(at)insm.de