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In seiner Lehre zum Dachdecker stürzte Morten Müller von der
Leiter und schlug drei Meter tiefer auf dem Boden auf. Seitdem ist er
vom Hals abwärts gelähmt. Dennoch führt er jetzt, vier Jahre nach dem
Unfall, ein fast normales Leben. Damit Inklusion Wirklichkeit wird,
setzt sich die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) für
Beschäftigte ein, bei denen nach Arbeitsunfällen erhebliche Schäden
nachbleiben. An einem Beispiel informiert die BG BAU zum 3. Dezember
2015, dem Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen, wie
Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft wieder möglich wird.
Allein im Jahr 2014 zahlte die BG BAU 36 Millionen Euro für
Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben sowie am Leben in der
Gemeinschaft und hat fast 27.000 Reha-Fälle abgeschlossen. Ein
solcher Fall war Morten Müller. Gründe, warum er heute mobil ist und
mitten im Leben steht, sind sein unerschütterlicher Optimismus und
viel Hightech im Haus. Nur links, die Schulter und der Oberarm, sind
noch etwas beweglich geblieben. Sonst kann er seine Arme und Beine
nicht mehr rühren.
Von Anfang an jedoch kämpfte der Betroffene trotz
Querschnittslähmung um Selbständigkeit - unterstützt von der BG BAU.
Schon während der aufwändigen Heilbehandlung und medizinischen
Rehabilitation in der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik (BGU)
Ludwigshafen hat ein Reha-Manager der BG BAU Müller und seine Familie
ständig beraten. Dabei ging es vor allem um Fragen des
behindertengerechten Umbaus der Wohnung, eines geeigneten Pkw´s und
um einen 24-Stunden-Pflegedienst.
Zuerst stellte die BG BAU Müller einen Laptop mit Mundsteuerung
sowie einen Elektro-Rollstuhl mit Kinnsteuerung und Schnittstelle zum
Smartphone zur Verfügung. Damit hält er Kontakt zur Außenwelt und
kann Ausflüge unternehmen. "Nachdem ich aus der BGU kam, war mein
toller Rollstuhl erst mal das Wichtigste für mich", sagt Müller. Und
weil das Haus seiner Eltern, in dem er zuvor noch wohnte, weder
rollstuhlgerecht noch umbaufähig war, kam nur ein Neubau in Frage, in
Zusammenarbeit mit Architekten, Bauunternehmen, der Familie Müller
und der BG BAU.
Heute lebt Müller zusammen mit dem von der BG BAU bezahlten
Pflegedienst in einem Haus mit ausreichendem Platz. Die Zimmer, Türen
und der Flur sind so breit, dass er mit seinem Rollstuhl problemlos
durch die Wohnung kommt. Türen, Elektrogeräte, Licht und Jalousien
bedient er mit einer integrierten Sprachsteuerung. Ein zusätzlich
eingebautes Decken-Liftsystem kann Müller vom Pflegebett direkt in
das rollstuhlgerechte Badezimmer befördern.
Die Mehrkosten für das Haus und dessen Ausstattung übernahm die BG
BAU ebenso, wie die für Um- und Einbauten an einem
behindertengerechten Autos, das Müller mobil macht: "Mit dem großen
Bus kann ich wieder aktiv am Leben teilnehmen, mit meinen Pflegern
Konzerte und Freunde besuchen. Und ich kann wieder meinem Hobby
nachgehen und mit Modellautos auf Tour gehen, nur dass ich die jetzt
mit dem Kinn steuere."
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