PresseKat - "Menschen bei Maischberger" am Dienstag, 1. Dezember 2015, 22:45 Uhr

"Menschen bei Maischberger"
am Dienstag, 1. Dezember 2015, 22:45 Uhr

ID: 1293320

(ots) - Das Thema:

"Die Stunde der Flüchtlinge: Jetzt reden wir!" Über eine Million
Flüchtlinge werden bis Ende des Jahres zu uns kommen. Optimisten
halten die Neuankömmlinge für eine Bereicherung, Pessimisten dagegen
fürchten erhebliche Konflikte für die deutsche Gesellschaft. Aber wie
ist es umgekehrt: Was erwarten die Flüchtlinge von Deutschland?
Welche ihrer Hoffnungen erfüllen sich, welche Erwartungen werden
enttäuscht? Und welchen Vorurteilen begegnen sie? In "Menschen bei
Maischberger" berichten Flüchtlinge über ihre Erfahrungen und
diskutieren mit Politikern.

Die Gäste:

Majd al Hosaini (Syrischer Flüchtling) Jasmin Taylor
(Unternehmerin und ehem. Iran-Flüchtling) Beq Zeqiri (Abgelehnter
Asylbewerber) Franz Wasmeier (Flüchtlingsheimleiter) Simone Peter
(B'90/Die Grünen, Bundesvorsitzende) Paul Ziemiak (Junge Union,
Bundesvorsitzender)

Majd al Hosaini

Er war ein hochtalentierter Nachwuchsfußballer, stand kurz vor
seinem Schulabschluss, als er auf der Straße von Soldaten der
syrischen Armee mit einem Schuss schwer verletzt wurde. Gerade mal 17
Jahre alt, entschloss sich Majd al Hosaini, aus Damaskus zu fliehen
und seine Familie zurück zu lassen. Eine lebensgefährliche Fahrt über
das Mittelmeer in einem überfüllten Boot und die anschließende Reise
durch Europa führten ihn schließlich nach München. "Deutschland war
mein großer Traum", sagt der heute 19-Jährige. Er lernte Deutsch,
machte seinen Schulabschluss und fand einen Ausbildungsplatz.

Jasmin Taylor

Mitte der achtziger Jahre floh sie vor dem ersten Golfkrieg aus
dem Iran nach Deutschland. Die damals 17-Jährige träumte von einem
freien, selbstbestimmten Leben. "Doch wenn der Krieg nicht gewesen
wäre, hätte ich nicht den Mut aufgebracht, dieses Wagnis einzugehen",




sagt Jasmin Taylor. Mit den Flüchtlingen von heute identifiziert sich
die Touristikunternehmerin: "Ich würde lieber in einem Boot auf dem
Wasser sterben, als Sklavin dieser fanatischen IS-Typen zu werden."

Beq Zeqiri

Vor wenigen Tagen erhielt der 46-Jährige die Nachricht, dass er
und seine Familie nur noch bis zum 7. Dezember geduldet werden - ab
dann droht ihm täglich die polizeiliche Abschiebung. Der Kosovare
lebte bereits während des jugoslawischen Bürgerkriegs als Flüchtling
in Deutschland, kehrte dann zurück in seine Heimat. Anfang des Jahres
ließ er sich, seine Frau und seine beiden Söhne von einem Schlepper
nach Ungarn bringen, von wo er weiter nach Berlin reiste und einen
Asylantrag stellte, der aber abgelehnt wurde. "Der Kosovo ist kein
sicheres Land, sonst wären da keine Bundeswehrsoldaten. Überall ist
Kriminalität und Korruption", sagt Beq Zeqiri.

Franz Wasmeier

"Nur Mitleid und Sozialromantik bringen uns nicht weiter", sagt
der Leiter mehrerer Flüchtlingsheime in Niederbayern mit insgesamt
100 Flüchtlingen aus Syrien, Eritrea, Afghanistan und dem Kongo. Von
früh bis spät kümmert sich der gelernte Schreiner um die Belange der
Flüchtlinge: "Da muss man schon ein dickes Fell haben. Wegtanzen
lassen sich die Probleme nicht." Schon das Einhalten der Hausordnung
sei ein echtes Problem. "Das Schlimmste für die Asylbewerber ist das
ewige Warten. Die Verfahren dauern über ein Jahr, und in der Zeit
kommt oft Langeweile und Missmut auf", so Franz Wasmeier, der von der
Politik beherztere Lösungen in der Flüchtlingskrise fordert.

Simone Peter

"Wir können nicht einfach die Schotten dicht machen, wenn es darum
geht, Menschen in Not zu helfen", so die Grünen-Chefin. Das Gerede
von Obergrenzen und Überforderung müsse ein Ende haben, fordert
Simone Peter und sagt: "Drohungen und Ultimaten stärken höchstens den
rechten politischen Rand, ändern an der Situation aber gar nichts."
Sie ist überzeugt: "Die Einwanderer sind eine Chance für die
Wirtschaft des Landes und die Kultur."

Paul Ziemiak

Der junge CDU-Politiker kam als Aussiedlerkind 1988 nach
Deutschland. Seine ersten Monate verbrachte er in Erstaufnahmelagern
und kann deshalb "nachempfinden, wie die Flüchtlinge sich jetzt hier
fühlen". Den meisten derzeitigen Flüchtlingen fehle allerdings ein
Faktor, der für seine Integration zentral war: die christliche
Religion. Der Vorsitzende der Jungen Union warnt deshalb davor, die
deutsche Gesellschaft zu "überfordern" und fordert eine Obergrenze
bei der Aufnahme von Asylbewerbern: "Die Kapazitäten in Deutschland
sind endlich."

Im Internet unter www.DasErste.de/maischberger



Pressekontakt:
Redaktion: Klaus Michael Heinz (WDR)

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