(ots) - Offenbar ist der End-Ausbau der Mittelweser zu den
Akten gelegt worden - wegen zu geringer Nachfrage, heißt es. Die
Reeder werden keine Schiffsstaus auf der Mittelweser inszenieren, um
das Gegenteil zu beweisen. Die Transportwirtschaft könnte die
Verbindung von Weser und Mittellandkanal zwar gut gebrauchen, ist
aber keineswegs darauf angewiesen ist. Sie kann sich ihre Ladungen
auch in Antwerpen, Rotterdam oder Amsterdam abholen und von dort über
den Rhein in den Mittellandkanal einfahren - oder von Hamburg über
den Elbe-Seiten-Kanal. Die Verlierer sitzen in Bremerhaven, Bremen,
Nordenham und Brake. Für sie ist Bremen seinerzeit in die
Finanzierung des Mittelweserausbaus eingestiegen. Irgendwann war kein
Geld mehr dafür da, und der Bund hat das Interesse verloren. Also
wird es, so der aktuelle Stand, keine konkurrenzfähige Anbindung der
Weserhäfen an das Wasserstraßennetz geben. Die anderen Verlierer sind
die Steuerzahler. 250 Millionen Euro liegen im Wasser. Allenfalls die
nagelneuen Großschleusen lassen sich vielleicht noch in Museen
umwidmen - zur Bedeutung der Binnenschifffahrt für die
Verkehrsinfrastruktur.
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