PresseKat - Wohnungs- und Immobilienwirtschaft will energetische Standards für Gebäude kippen

Wohnungs- und Immobilienwirtschaft will energetische Standards für Gebäude kippen

ID: 1261009

(ots) - Die Deutsche Umwelthilfe wirft dem Bundesverband
deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) vor, die
Notsituation von Flüchtlingen auszunutzen, um die
Energieeinsparverordnung zu untergraben

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert die Verbände der
Wohnungswirtschaft für ihre Forderung, die energetischen
Anforderungen an Gebäude und bis 2020 abzusenken. Aus Sicht der
Umweltschutzorganisation missbraucht der Bundesverband deutscher
Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) die aktuelle Debatte um die
Unterbringung von vielen hunderttausend Flüchtlingen, um die
Standards der Energieeinsparverordnung um Jahre zurückzuwerfen.

"Es steht außer Frage, dass wir flexible und unbürokratische
Lösungen für die Unterbringung von Flüchtlingen benötigen. Aber die
aktuelle Notsituation auszunutzen, um bestehende Klimaschutzstandards
abzuwickeln, ist zynisch und ein bedauerliches Verhalten der
Branche", erklärt DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner.

Der Vorschlag des Verbands werde Mietern viele Jahre lang höhere
Unterhaltungskosten aufbürden. Das könne und dürfe nicht das Ziel
einer sozial ausgewogenen Politik sein, so Müller-Kraenner weiter.
Die Wohnungswirtschaft sollte die zukunftsfähige Energieversorgung in
Deutschland unterstützen und nicht unnötig Ängste schüren. Die DUH
warnt eindrücklich davor, Aspekte des sozial verträglichen und
energieeffizienten Bauens und Wohnen gegeneinander auszuspielen. Auch
niedrige Einkommensgruppen und der soziale Wohnungsbau haben ein
Anrecht auf eine klimagerechte Sanierung und den sich daraus
ergebenden Komfort sowie niedrige Heizkosten.

Der GdW kämpft seit Jahren vehement gegen energetische Standards
in Gebäuden an. Seine Warnung, dass eine Weiterentwicklung der
energetischen Vorgaben an Gebäude den Wohnungsneubau unwirtschaftlich




machen würde, hat sich jedoch nicht bestätigt. Tatsächlich weisen
Studien darauf hin, dass die Nettokaltmieten in Deutschland in den
letzten zwei Jahrzehnten preisbereinigt sogar gesunken sind. Darauf
hat der GdW sogar in einer eigenen Pressemitteilung selbst
hingewiesen. Auch für die Entwicklung der Baukosten zeigen sich
ähnliche Ergebnisse - bei einem Vergleich der realen Kosten lässt
sich kein Preisanstieg durch Vorgaben zum Wärmeschutz feststellen.

"Statt sich als Blockierer der Wärmewende für Deutschland zu
etablieren, sollte die Wohnungswirtschaft die Vorteile von
energetisch effizienten Gebäuden in den Vordergrund rücken", plädiert
Peter Ahmels, Leiter Energie und Klimaschutz bei der DUH. "Ein hoher
energetischer Standard führt zu einer deutlichen Wertsteigerung jeder
Immobilie und senkt Energiekosten nachhaltig." Für die erfolgreiche
Energiewende sei ein Beitrag aus allen Sektoren notwendig. Nicht
zuletzt aus sozialer Sicht müsse der Klimaschutz in Gebäuden einen
wichtigen Stellenwert einnehmen. Allein durch die Maßnahmen der
ersten Energieeinsparverordnung wurde 2008 eine Heizkostenersparnis
von rund 390 Millionen Euro möglich.



Pressekontakt:
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer
Tel.: 030 2400867-15, Mobil: 0160 90354509, E-Mail:
mueller-kraenner(at)duh.de

Dr. Peter Ahmels, Leiter Energie & Klimaschutz
Tel.: 030 2400867-91, Mobil: 0151 16225863, E-Mail: ahmels(at)duh.de

Daniel Hufeisen, Pressesprecher
Tel.: 030 2400867-22, Mobil: 0151 55017009, E-Mail: hufeisen(at)duh.de

DUH im Internet: www.duh.de, Twitter: https://twitter.com/Umwelthilfe


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Datum: 11.09.2015 - 10:11 Uhr
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