(ots) - Im Jahr 2013 wurden in Deutschland dem
Statistischen Bundesamt zufolge 27 707 Promotionen erfolgreich
abgeschlossen. Ziel der Arbeit ist es, eine selbstständige
Forschungsleistung zu erbringen, die das eigene Fach voranbringt -
und auf den Großteil der Promotionen trifft das auch zu. Doch es gibt
schwarze Schafe, denen die Universitäten - vor allem seit den
prominenten Plagiatsfällen der vergangenen Jahre - beikommen wollen.
Dass Dissertationen mittlerweile auch elektronisch abgegeben werden
müssen, um mit einer Plagiatsoftware überprüft werden zu können, ist
eine Möglichkeit, wissenschaftliches Fehlverhalten frühzeitig
aufzudecken - und nicht erst nach 30 Jahren, wie etwa im Fall
Schavan. Doch zum einen ist die Plagiatssoftware kein Allheilmittel
und zum anderen setzt sie bereits zu spät an: Schon an Schulen und
spätestens während des Studiums müssen korrektes Zitieren und der
Umgang mit fremdem geistigen Eigentum erlernt werden. An den
Universitäten sollte darüber nachgedacht werden, wie viele
Doktoranden ein Professor sinnvoll betreuen kann. Dass der Betreuer
nicht zugleich als Gutachter die Arbeit bewertet, wie vom
Wissenschaftsrat empfohlen, wäre ein weiterer Schritt in die richtige
Richtung. Schließlich sollten wir alle überdenken, welche Bedeutung
wir den beiden Buchstaben vor dem Namen beimessen - denn nur mit dem
Ziel, sich damit zu schmücken, sollte niemand eine Promotion
beginnen.
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