(ots) - Da ist er wieder, der hässliche Banker, der prima 
davon lebt, Hilfestellung bei der Steuerhinterziehung zu leisten. 
Natürlich ist das ein böses Klischee. Aber dennoch: Die jetzt bei der
Großbank HSBC ruchbar werdenden Vorkommnisse sind in keiner Weise zu 
entschuldigen. Auch sind sie definitiv nicht auf die kriminelle 
Energie Einzelner zurückzuführen, sondern systemisch angelegt oder 
zumindest angelegt gewesen. Der an dieser Stelle skizzierte deutsche 
Wohlstandsrentner, der im Kofferraum seines Mercedes etwas versteckt,
ist vor diesem Hintergrund das kleinste Problem. Schließlich wurden 
(und werden?) im Zweifelsfall auch das organisierte Verbrechen, 
Diktatoren aller Couleur und Terroristen durch die diskreten Konten 
finanziert. Gründe genug für die Politik also, Waffengleichheit 
herzustellen. Bei Privatpersonen ist dies - rechtlich ebenfalls 
fragwürdig - über die Steuer-CDs zumindest teilweise geschehen. Aber 
damit ist es noch lange nicht getan. Die Finanzminister aller 
G20-Länder haben noch sehr viel grundlegendere Hausaufgaben zu 
erledigen: Solange es möglich ist, dass Konzerne wie etwa Apple, die 
selbst mehr wert sind als fast alle Staaten dieser Welt, Steuern 
vermeiden dürfen, wo es nur geht, wird das Bankensystem löchrig 
bleiben. Das ist natürlich erst einmal nicht die Schuld der 
Finanzinstitute, sondern geht auf ein Rattenrennen um die niedrigsten
Steuersätze zurück, das auch innerhalb der EU zu nicht hinnehmbaren 
Verwerfungen führt. Nur: Wo will das ganze "gesparte" Geld denn hin? 
Genau: wieder auf diskrete Konten. Oder von dort als Anleihe direkt 
wieder heraus. Damit stehen Apple & Co. natürlich nicht auf einer 
Stufe mit Betrügern und Terroristen. Aber die Glitzerfassaden der 
Banken schützen am Ende auch sie.
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Florian Giezewski
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