(ots) - Sicherheitskonferenz? Die Münchner Tagung ist 
spätestens in diesem Jahr zur Kriegskonferenz mutiert, in dem 
mindestens zwei Parteien - Russland und die USA - von Frieden so gut 
wie nicht's mehr wissen wollten. Am Sinn dieses Formates darf deshalb
ernsthaft gezweifelt werden. Die ehrenwerten Versuche von Kanzlerin 
Merkel und Präsident Hollande, Russland und die Ukraine zur 
Deeskalation der Gewalt zu bewegen, hat das Treffen eher torpediert 
als unterstützt. Die für Mittwoch geplante Friedenskonferenz in Minsk
sehen Realisten schon als gescheitert an, bevor noch geklärt ist, ob 
sie überhaupt stattfinden kann. Natürlich liegt das an Russlands 
Präsident Putin, der seine Gesprächspartner in diesem Konflikt Woche 
für Woche an der Nase herumführt. Das heißt aber noch nicht, dass 
sich dieser Zyniker der Macht durch amerikanische oder europäische 
Waffenlieferungen an die Ukraine umstimmen ließe. Im Gegenteil: Putin
verfolgt mit seiner Hü-und-Hott-Politik zwei Ziele, von denen er 
eines fast schon erreicht hat: Einen fetten Keil zwischen Europa und 
die USA zu treiben. Wie die republikanischen Falken aus dem 
US-Kongress in München die deutsche Kanzlerin angegangen sind, war 
deshalb nicht nur ungehörig, sondern ein Eigentor. Putins zweites 
Ziel dürfte darin liegen, die Bereitschaft der Russen für das 
Weitertreiben seiner Eskalationspolitik zu gewinnen - allen 
Entbehrungen zum Trotz. Amerikanische Waffenlieferungen würden seine 
Legende nähren, in Wirklichkeit führten die USA gegen Russland Krieg.
Weiterreden und die Wirtschaftssanktionen verschärfen sind deshalb 
das bessere Rezept.
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