(ots) - Die sogenannte Münchener Sicherheitskonferenz gilt 
Kritikern gern als NATO-Kriegstagung. Als wollte das größte 
Militärbündnis der Welt diesen Vorwurf bestätigen, schrieben die 
Verteidigungsminister des Nordatlantik-Paktes am Donnerstag mit der 
Entscheidung für eine erhebliche Aufstockung der NATO-Eingreiftruppe 
und die Installierung von neuen »superschnellen« Verbänden maßgeblich
mit an der Tagesordnung für das Treffen von Spitzenpolitikern, 
Generälen und Waffenlobbyisten an diesem Wochenende. Die Konferenz 
verkauft sich gern als unabhängiges Forum zur Förderung friedlicher 
Konfliktlösung und multilateraler Kooperation, fiel in der 
Vergangenheit aber vor allem als Denkfabrik der Allianz für 
Machtpolitik, Militäreinsätze und noch mehr Rüstung auf. 
NATO-Speerspitze nennen die Strategen im Brüsseler Hauptquartier 
selbst ihr jüngstes Instrument zur »Krisenbewältigung«, und sie ist 
eindeutig gegen Russland gerichtet. Mehr Sicherheit in Osteuropa 
bringt eine solche Zuspitzung aber ebenso wenig wie die forcierte 
Modernisierung der Atomwaffen im Bündnis und die offensichtlich 
angestrebte Verschärfung der NATO-Nuklearstrategie. Da eröffnen der 
vorläufige Verzicht auf Waffenlieferungen an Kiew und die neuen 
diplomatischen Bemühungen zur Lösung des Ukraine-Konflikts deutlich 
bessere Wege. Vor allem für die unter den erbitterten Kämpfen immer 
stärker leidende Zivilbevölkerung.
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