(ots) - Der stellvertretende Fraktionschef der Linken im 
Bundestag, Dietmar Bartsch, hat erneut die Wirtschaftssanktionen 
gegen Russland abgelehnt und seine Kritik daran deutlich gemacht. 
"Sanktionen bringen es nicht und bewirken das Gegenteil. Wer glaubt, 
dieses Land auf diese Weise zu beeindrucken, liegt falsch. Russland 
hatte mehr als 20 Millionen Tote im 2. Weltkrieg zu beklagen und wir 
sollten ein hohes Maß an Zurückhaltung an den Tag legen", erklärte 
Bartsch in der Sendung Unter den Linden im Fernsehsender phoenix. Es 
sei dringend notwendig, im innerukrainischen Konflikt verbal wie 
militärisch abzurüsten. Dies gelinge aber nicht, indem man Russland 
ständig neue Vorhaltungen mache, schließlich habe auch der Westen in 
der Vergangenheit Fehler begangen. "Die Annexion der Krim - wenn man 
sie so bezeichnet - war völkerrechtswidrig, aber dann war auch der 
Krieg in Jugoslawien völkerrechtswidrig wie auch das Entstehen des 
Kosovo. Wir sollten dafür eintreten, dass immer völkerrechtskonform 
agiert wird und nicht nach Bedarf - einmal geht es, einmal geht es 
nicht", so Bartsch weiter.
   Europa müsse es auch aus anderen Gründen wichtig sein, 
baldmöglichst Russland, die Ukraine und die sogenannten Separatisten 
an einen Tisch zu bringen und die militärische Eskalation 
einzudämmen. Gerade im Hinblick auf die Konflikte im Nahen Osten 
benötige man die Hilfe Russlands. "Wir brauchen Russland geopolitisch
dringend", war Bartsch überzeugt, dass sich sonst die Krisen im Irak 
wie in Syrien und der Terror des IS nicht lösen ließen. Dass die USA 
offenbar darüber nachdenken, Waffen in die Ukraine zu liefern, stieß 
bei Bartsch auf nachdrückliche Ablehnung. "Das wäre der größte 
Fehler."
   Auch der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Union im 
Bundestag, Franz Josef Jung, sprach sich gegen eine weitere 
Aufrüstung in der Krisenregion und Waffenlieferungen des Westens an 
die ukrainischen Truppen aus. "Für uns kommt das nicht in Betracht." 
Allerdings trage Russland große Verantwortung für die derzeitige 
Entwicklung. "Russland soll endlich zu dem stehen, was vereinbart 
worden ist", so Jung.
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