(ots) - Der Ukraine-Konflikt steuert auf eine entscheidende 
Phase zu. Es geht jetzt um eine Frage, von der zumindest die EU und 
die USA gehofft haben, dass man sie nie würde stellen müssen: Wie 
stoppt man einen Aggressor, wenn Worte, Abkommen und Sanktionen 
nichts nützen? Es ist beileibe nicht so, als habe der Westen nicht 
über Monate versucht, den von außen befeuerten Bürgerkrieg politisch 
zu befrieden. Jetzt wechselt Barack Obama möglicherweise seinen Kurs.
Spielen er und Angela Merkel mit verteilten Rollen? Die Kanzlerin 
mahnt auf ihrem Ungarn-Besuch weiterhin Einigkeit an, und der 
amerikanische Präsident rasselt im fernen Washington nach dem Motto 
"Wir können auch anders" mit dem Säbel? Man kann nur hoffen, dass das
so ist. Zum einen, weil eine Waffenlieferung an Kiew genau jene 
Frontstellung heraufbeschwören würde, von der die russische 
Propaganda schon immer behauptet hat, es gebe sie. Und Putin wäre 
nicht Putin, würde er sich nicht sofort darauf stürzen und den Riss 
zwischen den westlichen Partnern zu verbreitern versuchen, den ein 
unabgestimmtes Vorpreschen Washingtons bedeuten würde. Man darf nicht
daran denken, was geschah, als Obama schon einmal - in Syrien - eine 
rote Linie markierte und danach ihr Überschreiten tolerierte. Der 
Aggressor - Putin - weiß das alles. Er wird herauszufinden versuchen,
wie ernst er die neue Entwicklung nehmen muss. Darin liegt womöglich 
die letzte Chance auf Frieden. Der Frieden eines neuen Kalten 
Krieges? Die Gefahr eines Flächenbrandes ist mittlerweile so groß, 
dass manch einer gewillt sein wird, diesen Preis zu zahlen. Wladimir 
Putin jedenfalls wird seinen Preis nennen. Zumindest das ist ganz 
sicher.
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