(ots) - Sind die Kölner Jecken vor dem Islamismus 
eingeknickt? So muss man die Entscheidung des dortigen 
Karnevalskomitees wohl deuten, nun doch auf einen ganz besonderen 
Motivwagen beim Rosenmontagsumzug zu verzichten. Er sollte einen 
Terroristen aus Pappmaché zeigen, dem ein Jeck einen Buntstift in den
Gewehrlauf steckt und dessen Schießprügel damit zerstört. Die 
Meinungsfreiheit ist stärker als alle Waffengewalt, lautet die 
Botschaft. Sie verstand sich als Verbeugung vor den Opfern der 
Satirezeitschrift "Charlie Hebdo". Jetzt fällt sie aus. Hätten die 
Veranstalter von Anfang an wissen lassen, dass sich blutiger Terror 
nicht für eine Karikatur im Karnevalsumzug eignet, könnte das jeder 
nachvollziehen. Jetzt aber die Sicherheit der Besucher vorzuschieben,
klingt wie Angst vor der eigenen Courage.  Eines geht in jedem Fall 
nicht: so wie der Islamverband Ditib in Deutschland auf die 
Entscheidung reagiert hat. Dort herrscht Genugtuung darüber, "dass 
man unseren Werten Respekt" erweise. Was um Allahs willen sollen das 
für Werte sein? Eine Distanzierung dieser muslimischen Vertreter von 
jeglicher Gewalt klingt jedenfalls anders. Vor dem Gebäude der 
Vereinten Nationen in New York steht ein Denkmal, das eine Pistole 
mit verknotetem Lauf zeigt. Es ist ein starkes Friedenssymbol, das 
sich weder gegen den Islam noch irgendwelche anderen Religionen 
richtet. Der Kölner Karnevalswagen mit dem Stift und dem kaputten 
Gewehr wäre ein vergleichbares Symbol gewesen, wenn auch auf völlig 
andere Art und Weise. So gesehen ist es nicht jeck, sondern sehr 
traurig, dass er nicht durch die Domstadt rollen kann.
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