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NABU: ExxonMobil-Europachef Gernot Kalkoffen erhält "Dinosaurier des Jahres 2014"

ID: 1155557

(ots) - Der NABU hat ExxonMobil-Europachef Gernot Kalkoffen
mit dem "Dinosaurier des Jahres 2014" ausgezeichnet. Er erhält den
Negativpreis für seine Verharmlosung des umstrittenen
Fracking-Verfahrens und als Repräsentant einer rückwärtsgewandten
Energiepolitik. Kalkoffen ist Vorstandsvorsitzender der Exxon Mobil
Central Europe Holding GmbH und Vorstandsvorsitzender des
Wirtschaftsverbandes Erdöl- und Erdgasgewinnung WEG.

"ExxonMobil hält an der Förderung und Verbrennung fossiler
Energieträger fest. Wenn wir unsere natürlichen Lebensgrundlagen
erhalten und die Energiewende zum Erfolgsmodell werden soll, brauchen
wir einen naturverträglicher Umbau der Energiewirtschaft. Bislang
zeichnet sich ExxonMobil weitgehend durch Ignoranz beim Klima- und
Umweltschutz aus", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

ExxonMobil stehe damit ganz in der Tradition seines
US-Mutterkonzerns. Bereits 2000 wurde der damalige Exxon-Chef, Lee R.
Raymond, vom NABU mit dem Dinosaurier für die Gründung einer
internationalen Anti-Klimaschutz-Lobbygruppe sowie der Blockade von
Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasen ausgezeichnet. Die
Sichtweise von Exxon Mobil, die Erdgas als Brückentechnologie
einordnet, ist aus NABU-Sicht nicht zielführend, da billiges Erdgas
einen steigenden Energieverbrauch befördert. Außerdem entweicht bei
einer Verdopplung oder gar Verdreifachung der Produktion von Erdgas
auch entsprechend mehr Gas durch undichte Rohre in die Atmosphäre, wo
sein Hauptbestandteil Methan als starkes Treibhausgas wirkt.

Statt Gelder in neue Märkte für Energieeffizienzdienstleistungen
und den Ausbau erneuerbarer Energien zu investieren, setzt ExxonMobil
in Deutschland auf Erdgas mittels Fracking. "Herr Kalkoffen hat die
Förderung von Erdgas aus konventionellen und unkonventionellen
Lagerstätten mehrmals als sicher bezeichnet, obwohl bereits die




Erdgas-Förderung aus konventionellen Lagerstätten wiederholt Gefahren
und Risiken verdeutlicht hat: durch Erdbeben, Lecks an
Leitungssystemen und Grenzwertüberschreitungen giftiger Substanzen
durch die Verpressung von Lagerstättenwasser. Für den NABU hat er
sich diesen Preis mehr als verdient", so Tschimpke.

So hat eine Untersuchung des epidemiologischen Krebsregisters
Niedersachsen im Auftrag des Landkreises Rotenburg/Wümme ergeben,
dass Männer in der Samtgemeinde Bothel deutlich häufiger an Leukämie
erkranken. Bürgerinitiativen hatten die Untersuchung angeregt. Der
Untersuchung des Krebsregisters war im Mai 2014 der Nachweis durch
den NABU-Kreisverband Rotenburg von 40- bis 70-fach erhöhten Werten
der krebserregenden Substanzen Benzol und Quecksilber in der direkten
Umgebung von zwei Erdgasförderstellen von ExxonMobil bei Söhlingen
vorausgegangen. So ist es wahrscheinlich, dass die Krebsfälle mit der
jahrzehntelangen Erdgasförderung zusammenhängen.

"Gerade weil aber die negativen Folgen des jahrzehntelangen
Bergbaus erst heute zutage treten, machen sie den Einsatz der
Fracking-Technologie unberechenbar. Sie als sicher zu bezeichnen ist
fahrlässig. Fracking ist nicht sicher", so Tschimpke weiter. Der NABU
fordert ein Fracking-Verbot in Deutschland. Tschimpke: "Auch die
aktuell von der Bundesregierung vorgelegten Entwürfe für ein
Fracking-Gesetz reichen nicht aus, weil sie weder Mensch, Natur noch
Trinkwasser hinreichend vor den Folgen des Frackings schützen."

ExxonMobil ist erst in den vergangenen Jahren und auf öffentlichen
Druck dazu übergegangen, Bedenken und Ängste der Bevölkerung ernst zu
nehmen. "Diese Offensivstrategie mit Info-Dialogen und freiwilligen
Monitoringmaßnahmen ändert aber nichts an der
Unternehmensphilosophie, weiter aggressiv auf fossile Energien zu
setzen", so Tschimpke. Auf der Internetseite von ExxonMobil heißt
es: "Wir suchen kontinuierlich nach Möglichkeiten, unsere
Sicherheits- und Umweltbilanz kontinuierlich zu verbessern und die
Auswirkungen unserer Tätigkeiten auf die Umwelt zu minimieren." Von
einem Umsteuern ist bislang wenig zu spüren.

Im Internet zu finden unter www.NABU.de/dino Kostenfreie
Pressefotos zur Dinosaurier-Trophäe unter
www.nabu.de/presse/fotos/#dino



Pressekontakt:
Kathrin Klinkusch, NABU-Pressesprecherin, Tel. +49 (0)30.284984-1510,
Mobil +49 (0)173.9306515, E-Mail: Kathrin.Klinkusch(at)NABU.de


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Datum: 29.12.2014 - 11:05 Uhr
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