(ots) - Wer, wenn nicht Jürgen Todenhöfer, hat genug 
Kontakte und enorme Erfahrung, um sich ins Hauptquartier des IS zu 
wagen? Der Islamkenner, Nonkonformist und frühere CDU-Bundespolitiker
hat nach eigenem Bekunden sogar mit den Kopf-Ab-Dschihadisten über 
die Barmherzigkeit im Koran diskutiert.
   Innenansichten aus dem Kalifat sind hierzulande dringend 
erforderlich, um das grausame System zu verstehen und letztlich zu 
überwinden. Deshalb war der Alleingang wichtig. Er ist aber auf 
keinen Fall zur Nachahmung empfohlen. Todenhöfer warnt, dass der IS 
noch weit gefährlicher ist, als viele hierzulande zu wissen glauben.
   Der Hinweis bewahrt uns davor, die ersten großen Gebietsverluste 
des IS vorschnell zu bejubeln. Gut, dass im Sindschargebirge ein 
absehbarer Völkermord an den Jesiden verhindert werden konnte. Aber 
niemand vergesse, wie lange es gebraucht hat, diesen ersten 
Teilerfolg zu erringen. Außerdem: Krieg gegen den IS ist keine Frage 
von Geländegewinnen, sondern ein Kampf um die Köpfe von Fanatikern, 
die sich überall zwischen Bagdad und Berlin bereithalten.
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