PresseKat - Ein weiterer Unterschied zwischen den Geschlechtern

Ein weiterer Unterschied zwischen den Geschlechtern

ID: 1148615

n weiterer Unterschied zwischen den Geschlechtern


Biologen der UniversitÀt Bielefeld weisen nach: MÀnnchen sind extremer und Weibchen moderater

Wenn Biologen die beiden Geschlechter einer Art vergleichen, dann geschieht dies meist auf der Grundlage von Mittelwerten. Eine ebenso wichtige, aber deutlich seltener untersuchte Frage ist, ob sich das Maß fĂŒr die GrĂ¶ĂŸe der Unterschiede - also die VariabilitĂ€t - zwischen den Geschlechtern unterscheidet. Vor wenigen Jahren hat eine Diskussion darĂŒber, ob sich Frauen und MĂ€nner bezĂŒglich ihrer Intelligenz unterscheiden, zu einem großen Medienecho und dem RĂŒcktritt des damaligen PrĂ€sidenten der US-amerikanischen EliteuniversitĂ€t Harvard gefĂŒhrt. Er hatte sich auf eine Hypothese bezogen, nach der die Geschlechter beim Menschen eine unterschiedliche VariabilitĂ€t aufweisen und es deshalb mehr hochbegabte MĂ€nner gĂ€be, da Frauen zwei X-Chromosomen besitzen die ihre Merkmalsvariation mitbestimmen und MĂ€nner nur eines. Anders gesagt: Da sich die Erbanlagen auf den beiden X-Chromosomen bei Frauen gegenseitig ausgleichen können und dies bei MĂ€nnern nicht möglich ist, hat er postuliert, dass Frauen seltener die Spitze der Intelligenz erreichen als MĂ€nner.

Die beiden Bielefelder Biologen Professor Dr. Klaus Reinhold und Dr. Leif Engqvist haben die VariabilitĂ€t nicht anhand des Merkmals Intelligenz untersucht - fĂŒr ihre Studie haben sie das Merkmal KörpergrĂ¶ĂŸe in den Blick genommen. Aus publizierten Daten haben sie Werte fĂŒr die VariabilitĂ€t der KörpergrĂ¶ĂŸe von MĂ€nnchen und Weibchen von einigen hundert Arten gewonnen und untersucht, ob dasjenige Geschlecht, das zwei gleichartige Geschlechtschromosomen aufweist, weniger extrem vom Mittelwert abweicht als das andere Geschlecht. Dabei war von Vorteil, dass bei Schmetterlingen und Vögeln die MĂ€nnchen und bei SĂ€ugetieren und vielen Insektengruppen die Weibchen zwei gleichartige Geschlechtschromosomen aufweisen. Auf diese Weise konnten Reinhold und Engqvist die Frage nach der VariabilitĂ€t unabhĂ€ngig vom Geschlecht, aber abhĂ€ngig von der Art der Geschlechtschromosomen untersuchen.

Die Analyse der Daten, die seit wenigen Tagen in der Fachzeitschrift Evolution unter dem Titel "The variability is in the sex chromosomes" (Die VariabilitĂ€t steckt in den Geschlechts-Chromosomen) veröffentlicht ist, ergab fĂŒr alle vier Tiergruppen einen signifikanten Unterschied zwischen den Geschlechtern. In allen FĂ€llen war das Geschlecht mit zwei gleichartigen Geschlechtschromosomen weniger variabel. Diese Ergebnisse werten die Bielefelder Evolutionsbiologen als eindeutige Belege fĂŒr die Hypothese, dass die beiden Geschlechter sich in der VariabilitĂ€t aufgrund ihrer Geschlechtschromosomen unterscheiden. Die Grundannahme, dass MĂ€nnchen und Weibchen einer Art in ihrer VariabilitĂ€t identisch sind, ist damit zumindest fĂŒr die KörpergrĂ¶ĂŸe klar widerlegt.

Originalveröffentlichung:
Reinhold, k. Engqvist L. (2013) The variability is in the sex chromosomes. Evolution 67, 3662-3668
DOI: 10.1111/evo.12224


Kontakt:

Professor Dr. Klaus Reinhold, UniversitÀt Bielefeld
FakultĂ€t fĂŒr Biologie
Telefon: 0521 106-2721
E-Mail: klaus.reinhold@uni-bielefeld.de

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Biologen der UniversitÀt Bielefeld weisen nach: MÀnnchen sind extremer und Weibchen moderater

Wenn Biologen die beiden Geschlechter einer Art vergleichen, dann geschieht dies meist auf der Grundlage von Mittelwerten. Eine ebenso wichtige, aber deutlich seltener untersuchte Frage ist, ob sich das Maß fĂŒr die GrĂ¶ĂŸe der Unterschiede - also die VariabilitĂ€t - zwischen den Geschlechtern unterscheidet. Vor wenigen Jahren hat eine Diskussion darĂŒber, ob sich Frauen und MĂ€nner bezĂŒglich ihrer Intelligenz unterscheiden, zu einem großen Medienecho und dem RĂŒcktritt des damaligen PrĂ€sidenten der US-amerikanischen EliteuniversitĂ€t Harvard gefĂŒhrt. Er hatte sich auf eine Hypothese bezogen, nach der die Geschlechter beim Menschen eine unterschiedliche VariabilitĂ€t aufweisen und es deshalb mehr hochbegabte MĂ€nner gĂ€be, da Frauen zwei X-Chromosomen besitzen die ihre Merkmalsvariation mitbestimmen und MĂ€nner nur eines. Anders gesagt: Da sich die Erbanlagen auf den beiden X-Chromosomen bei Frauen gegenseitig ausgleichen können und dies bei MĂ€nnern nicht möglich ist, hat er postuliert, dass Frauen seltener die Spitze der Intelligenz erreichen als MĂ€nner.

Die beiden Bielefelder Biologen Professor Dr. Klaus Reinhold und Dr. Leif Engqvist haben die VariabilitĂ€t nicht anhand des Merkmals Intelligenz untersucht - fĂŒr ihre Studie haben sie das Merkmal KörpergrĂ¶ĂŸe in den Blick genommen. Aus publizierten Daten haben sie Werte fĂŒr die VariabilitĂ€t der KörpergrĂ¶ĂŸe von MĂ€nnchen und Weibchen von einigen hundert Arten gewonnen und untersucht, ob dasjenige Geschlecht, das zwei gleichartige Geschlechtschromosomen aufweist, weniger extrem vom Mittelwert abweicht als das andere Geschlecht. Dabei war von Vorteil, dass bei Schmetterlingen und Vögeln die MĂ€nnchen und bei SĂ€ugetieren und vielen Insektengruppen die Weibchen zwei gleichartige Geschlechtschromosomen aufweisen. Auf diese Weise konnten Reinhold und Engqvist die Frage nach der VariabilitĂ€t unabhĂ€ngig vom Geschlecht, aber abhĂ€ngig von der Art der Geschlechtschromosomen untersuchen.





Die Analyse der Daten, die seit wenigen Tagen in der Fachzeitschrift Evolution unter dem Titel "The variability is in the sex chromosomes" (Die VariabilitĂ€t steckt in den Geschlechts-Chromosomen) veröffentlicht ist, ergab fĂŒr alle vier Tiergruppen einen signifikanten Unterschied zwischen den Geschlechtern. In allen FĂ€llen war das Geschlecht mit zwei gleichartigen Geschlechtschromosomen weniger variabel. Diese Ergebnisse werten die Bielefelder Evolutionsbiologen als eindeutige Belege fĂŒr die Hypothese, dass die beiden Geschlechter sich in der VariabilitĂ€t aufgrund ihrer Geschlechtschromosomen unterscheiden. Die Grundannahme, dass MĂ€nnchen und Weibchen einer Art in ihrer VariabilitĂ€t identisch sind, ist damit zumindest fĂŒr die KörpergrĂ¶ĂŸe klar widerlegt.

Originalveröffentlichung:
Reinhold, k. Engqvist L. (2013) The variability is in the sex chromosomes. Evolution 67, 3662-3668
DOI: 10.1111/evo.12224


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Bereitgestellt von Benutzer: pressrelations
Datum: 13.12.2014 - 05:15 Uhr
Sprache: Deutsch
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