(ots) - In Japan finden diesen Sonntag vorgezogene 
Parlamentswahlen statt. Premierminister Shinzo Abe hatte das 
Parlament im November auflösen lassen, um sich den Kurs seiner 
Wirtschaftspolitik bestätigen zu lassen. Japan steckt zum Jahresende 
in einer Rezession, die Wirtschaft ist im zweiten und dritten Quartal
dieses Jahres um 0,4 bzw. 1,9 Prozent geschrumpft. Während die OECD 
für das Kalenderjahr 2014 noch ein Wachstum von 0,4 Prozent in 
Aussicht stellt, gehen japanische Institute von einem Rückgang um 0,5
Prozent aus. Trotz der schwierigen Wirtschaftslage gilt Abe als 
Favorit.
   Sorgte im Vorjahr noch die expansive Geldpolitik der Regierung für
gute Stimmung, so flaute die Konjunktur 2014 zusehends ab. "Die 
schlechten Quartalszahlen kamen für viele überraschend. Noch Anfang 
November waren nahezu sämtliche Analysten von einem deutlichen 
BIP-Anstieg im dritten Quartal 2014 ausgegangen. Nach dieser 
allgemeinen Fehleinschätzung gelten auch die Prognosen für die 
kommenden Monate als unsicher", sagt Michael Sauermost, Japan-Experte
bei Germany Trade & Invest in Tokio.
   Einer der Gründe für das negative Wachstum ist die Erhöhung der 
Mehrwertsteuer von fünf auf acht Prozent, die im April dieses Jahres 
beschlossen wurde. Die ursprünglich für 2015 angesetzte zweite 
Erhöhung von acht auf zehn Prozent ist auf 2017 verschoben worden. 
Mit den erhöhten Steuereinnahmen erhoffte sich die japanische 
Regierung, die extrem hohen Staatsschulden in den Griff zu bekommen, 
ohne die Wirtschaft allzu sehr zu belasten: "Japan hat eine 
Staatsverschuldung, die einen Anteil von 240 Prozent am BIP ausmacht.
Mit der Verschiebung der zweiten Steuererhöhung rückt das Ziel in 
weite Ferne, bis 2020 einen ausgeglichenen Haushalt vorweisen zu 
können", so Sauermost weiter.
   Trotz des schwachen Yens bekommt Japan sein Außenhandelsdefizit 
auch 2014 nicht in den Griff. Die Exporte konnten nur unzureichend 
vom günstigen Wechselkurs profitierten. Dieser wirkte sich wiederum 
negativ auf die Importe des Landes aus, insbesondere bei Rohstoffen, 
von denen der Inselstaat hochgradig abhängig ist.
   Die deutschen Ausfuhren nach Japan lagen in den ersten drei 
Quartalen 2014 bei rund 12,7 Mrd. Euro, das sind 1,5 Prozent mehr als
im gleichen Vorjahreszeitraum.
   Germany Trade & Invest (GTAI) ist die 
Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Bundesrepublik Deutschland. Die
Gesellschaft informiert deutsche Unternehmen über Auslandsmärkte, 
wirbt für den Wirtschafts- und Technologiestandort Deutschland und 
begleitet ausländische Unternehmen bei der Ansiedlung in Deutschland.
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