(ots) - Die Debatte um eine Entflechtung oder Beschränkung 
von Google und anderen großen Internetfirmen ist lächerlich. Und das 
nicht nur deshalb, weil sie mit dem EU-Parlament jemand anstößt, der 
keinerlei Entscheidungsbefugnis hat. Sie zäumt vor allem das 
sprichwörtliche Pferd von der vollkommen falschen Seite auf. Google 
nutzt nur Freiräume, die andere lassen. Weil niemand mit 
vergleichbarer Konsequenz die Technologien in die Hand nimmt, die das
Unternehmen aus Mountain View zum Einsatz gebracht und - das ist 
entscheidend - gleichzeitig in immer mehr Lebensbereichen zu einem 
Netz aus Dienstleistungen verwoben hat. Bezeichnenderweise ist im 
Heimatland USA die Konkurrenz für den Suchmaschinen-Giganten noch 
spürbar, weil sich andere immerhin Mühe geben, Schritt zu halten. In 
Europa hingegen hat man über Jahre nichts Schlagkräftiges 
hinbekommen, weil man diesen ganzen Digitalkram zu oft und zu lange 
für Unsinn oder Teufelszeug gehalten hat. Ein fataler Irrglaube, der 
auch dadurch nicht relativiert wird, dass Google, Facebook und andere
mitunter die Grenzen des ohne Weiteres Zumutbaren überschreiten. Als 
Rechtfertigung für Nichtstun und nachgelagerte Strafmaßnahmen dürfen 
diese Grenzüberschreitungen jetzt nicht herhalten. Wer dennoch 
Verboten das Wort redet, dem sei ein Blick in die Geschichte 
empfohlen: Nach so gut wie jedem großen Kartellverfahren - genannt 
seien Standard Oil oder AT&T - war nachher die Summe der Teile größer
als das vorherige Ganze. Marktmacht verschwindet nicht, sie verteilt 
sich nur neu. Das Beste ist also, gute Ideen zu haben. Und nicht, die
Ideen anderer politisch zu bekämpfen.
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Florian Giezewski
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