(ots) - Die britischen Sonderlocken in der Europäischen 
Union sind eine unerträgliche Zumutung. Mit immer neuen Extrawünschen
vertieft sich der Graben zwischen der Insel und dem Kontinent. Die EU
muss sich irgendwann entscheiden, wie weit sie Großbritannien noch 
entgegenkommen will. Andere Mitglieder der Union könnten schließlich 
auch auf die Idee kommen, ähnlich weitreichende Sonderregelungen zu 
fordern und einen Austritt als Drohmittel einzusetzen. Es ist 
schließlich nicht nur der Streit um die fälligen Zahlungen, der die 
Briten von der restlichen EU trennt. Scharfe Regeln zur Zügelung der 
Finanzmärkte werden von London ebenso kategorisch blockiert wie eine 
gemeinsame Justiz- und Innenpolitik. Völlig absurd ist das Ansinnen 
des britischen Premiers David Cameron, das Prinzip der 
Arbeitnehmerfreizügigkeit in der EU auszuhöhlen. Denn von diesem 
Grundrecht profitiert die Insel genauso wie jedes andere EU-Land. Zu 
erklären ist der irrlichternde Populismus des konservativen 
Tory-Politikers nur mit dem wachsenden Erfolg der Anti-EU-Front Ukip 
in seiner Heimat. Die britische Unterhauswahl im Mai 2015 wirft ihre 
Schatten voraus. Die Frage ist nur, ob Cameron mit dem lautstarken 
Protest gegen die Union der Ukip nicht erst recht weitere Wähler 
zutreibt. Cameron steht mit dem Rücken zur Wand. Sein Konzept mit 
Anti-EU-Parolen weitere Zugeständnisse für die Briten auszuhandeln 
und dann bei einem Referendum im Land ein positives Votum für den 
Verbleib in der EU zu erreichen, ist ein waghalsiges Spiel mit dem 
Feuer. Wer Öl in die Flammen gießt, darf sich nicht wundern, wenn er 
den Brand später nicht mehr unter Kontrolle bekommt.
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