(ots) - Wer hat sich das nun wieder ausgedacht, war der
erste Gedanke. Die Stadtmusikanten, auf fünf Meter Höhe gestapelt und
direkt vor der Bürgerschaft. Wer denkt sich so etwas aus? Schon, dass
der Entwurf von Markus Lüpertz so banal ist. Da sind der Esel, der
Hund, die Katze und der Hahn, viel größer als im Original von Gerhard
Marcks, ein wenig schrumpelig auch und mit Farbe beworfen - aber das
ist es dann auch schon. Eine Provokation, der Bruch mit dem
Gewohnten? Nein, ein Witz ist das, und ein schlechter. Mehr noch, ein
Irrwitz, die Skulptur vor der Bürgerschaft aufstellen zu wollen,
unmittelbar am Marktplatz. Man muss nicht immer wieder das
angestaubte Bild von der guten Stube bemühen, mit Rathaus und Roland
als Weltkulturerbe. Man muss sich das nur mal vorstellen, als Bild
vors geistige Auge holen - so ein Comic-Kram an dieser Stelle. Aber
gemach, über Kunst lässt sich trefflich streiten, und wer anderer
Meinung ist, bitte! Was aber gar nicht geht, ist die Anmaßung, die
hinter dem Plan steckt. Eine private Geldgeberin heckt mit dem
Künstler und einigen Verantwortlichen der Stadt klammheimlich etwas
aus und erwartet, dass es durchgewinkt wird. Wo leben wir? Im
Feudalismus?
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